Kompendium emulsionsbasierte Fotografie
#
8 mm-Film (teilw. hist.)
Kinefilmformat in div. Ausprägungen; wichtig ist noch das 1965 eingeführte Super 8; Aufnahmeformat: 5,46 × 4,01 mm (q); konfektioniert in 15 m-Kassetten
Stand 2024 am Markt (↱ Webseite d. Herstellers [2024-07-27]):
Kodak TRI-X Reversal Film: Schwarzweiß-Umkehrfilm
Kodak Ektachrome 100 D: Farb-Umkehrfilm
Kodak Vision 3 (50 D, 200 T und 500 T): Farb-Negativfilme
D: ⭬ Tageslichtfilm; T: ⭬ Kunstlichtfilm
Warum man sich das gönnt: Even if you recorded a pile of shit with super 8 it would still look amazingly beautiful.
↱ Super 8 Film Stock Demos bei Pro8mm [2024-07-27]
Filmlänge in m Laufzeit in min. 18 B/s 24 B/s 1 0:13 0:09 15 3:36 2:27 60 13:07 9:50 120 26:14 19:41 Um die Bildfrequenz der Filme auf die von Video anzugleichen, wird mit 18 B/s aufgenommener Film gerne mit 16 ⅔ B/s abgetastet und mit 24 B/s aufgenommener Film mit 25 B/s.
LaborBerlin: ↱ laborberlin-film.
org/ [2024-08-03]Lit.:
Tuncsik, Georg: Schmalfilm selbst entwickelt. 2. Aufl. Leipzig: VEB Fotokinoverlag, 1979. Online: ↱ filmkorn.
org/ [2024-05-25]archiv/ buecher/ buch-schmalfilm-selbst-entwickeln/
16 mm-Film
Kinefilmformat mit Aufnahmeformaten von
10,26 × 7,49 mm (q)
Normal 16, R16; Seitenverh. 1,37:1 (›Academy‹; in der Projektion jedoch meist 4:3); ein- oder beidseitig perforiert; seit 1923 (Kodak)12,52 × 7,41 mm (q)
Super 16, S16; Seitenverh. 15:9 (›Paramount‹; 5:3, 1,66:1); einseitig perforiert; seit 1969 (Rune Ericson (1924–2015)); selten als Vorführformat
s. a. ⭬ Hi 1611,66 × 6,15 mm (q)
Ultra 16, U16; Seitenverh. 1,89:1; ein- oder beidseitig perforiert; seit 1996 (Frankie DeMarco als hack)U16 entsteht, wenn man das Bildfenster einer R16-Kamera symmetrisch links und rechts um je 0,7 mm erweitert und die Filmfläche zwischen den Perforationslöchern nutzt. Die Modifikation ist simpel, da man das Objektiv nicht neu zentrieren muss. Der Bildkreis der Optik muss das breitere Format jedoch auch ausleuchten können (daher sieht man gelegentlich vignettierte U16-Aufnahmen).
Bei einseitig perforiertem Normal 16 ist eine Licht- oder Magnettonspur möglich.
122 m (400 ft) laufen ca. 11 Minuten (24 Bilder/s)
16 mm-Farb- und Schwarzweiß-Negativfilmmaterial wird von Kodak (↱ Webseite d. Herstellers [2024-07-27]) und ORWO/
FilmoTec (↱ Webseite d. Herstellers [2024-07-27]) hergestellt; von Foma gibt es den Schwarzweiß-Umkehrfilm Fomapan R 100 (↱ Webseite d. Herstellers [2024-07-27]). 16 mm-Film war das klassische Format für Dokumentarfilme, da die Kameras im Vergleich zum 35 mm-Format noch recht handlich sind.
16 mm-Film ist gut geeignet zum Vergrößern (›aufblasen‹) auf 35 mm-Film, optisch oder in einem hybriden Prozess; vgl. ⭬ Hi 16.
16 mm-Film wird auch in ⭬ Kleinstbild-Kameras (z. B. »Rollei 16«; nicht aber ⭬ Minox!) verwendet (das ⭬ Kleinstbild-Aufnahmeformat ist herstellerabhängig).
LaborBerlin: ↱ laborberlin-film.
org/ [2024-08-03]Lit.:
The Essential Reference Guide for Filmmakers. Firmenschrift Kodak H-845. 2007. Online: ↱ kodak.
com/ [2023-08-06]content/ products-brochures/ Film/ kodak-essential-reference-guide-for-filmmakers. pdf Tuncsik, Georg: Schmalfilm selbst entwickelt. 2. Aufl. Leipzig: VEB Fotokinoverlag, 1979. Online: ↱ filmkorn.
org/ [2024-05-25]archiv/ buecher/ buch-schmalfilm-selbst-entwickeln/
35 mm-Film
beidseitig perforierter Filmstreifen dieser Breite, ursprünglich als Kinefilm entwickelt, seit 1913 auch als ⭬ Kleinbildfilm genutzt (Oskar Barnack (1879–1936)). In der Kinefilm-Kamera liegt die Perforation seitlich, im Fotoapparat oben und unten; entsprechend verschieden sind die Aufnahmeformate (z. B. ⭬ Kleinbild-Aufnahmeformate).
65/70 mm-Film (auch: Breitfilm)
Filmstreifen dieser Breite; perforiert und unperforiert
Im Kine-Bereich gelegentlich noch als Vorführformat genutzt (i. d. R. umkopiert vom 65 mm-Negativ mit Platz für Tonspuren); Perforation: doppelt perforiert, Type I.
Für die Fotografie gab es konfektionierten 70 mm-Film in Patronen (5 m) für spezielle ⭬ Mittelformat-Kameras/-Rückteile (Linhof, Hasselblad); Perforation: doppelt perforiert, Type II (auf Kodak-Spule S-84). In der Kamera wurde der Film von einer Patrone in die andere transportiert, man konnte daher einfach teilbelichtete Filme entwickeln. Dieses Format hatte in der Fotografie leider nur eine Nischenbedeutung für Anwendungen, wo in kurzer Zeit viele Aufnahmen in besserer als ⭬ Kleinbild-Qualität benötigt wurden (Apollo-Programm, Schulportraits, Hochzeitsfotografie) oder wo die Länge des Filmstreifens wichtig war (⭬ Rotations-Panoramakameras). Frisches 70 mm-Material zum selbst konfektionieren bekommt man noch von Ilford (HP5, 50 ft-Rolle; doppelt perforiert: CAT 1174821, ohne Perf.: CAT 1174810).
Lit.:
zur hist. Bedeutung von 70 mm-Film und dessen heutiger Nutzung:
Rogers, Brett: »Photographing On 70 mm Film in 2020«. In: Tasmania Film Photography. 26. Sep. 2020. Online: ↱ tasmanianfilmphotography.wordpress. . [2022-05-05]com/ 2020/ 09/ 26/ photographing-on-70mm-film-in-2020
A
abgelaufener Film
Adotol Konstant (Adox)
proprietärer ⭬ Entwickler für ⭬ Silbergelatine-Fotopapier; ursprünglich ORWO N113
enthält ⭬ Hydrochinon ⚠
↱ Webseite d. Herstellers [2022-07-23]
Aerochrome (Kodak; hist.)
Ag, Argentum
Elementsymbol für ⭬ Silber
Albumen
Eiweiß
s. a. ⭬ Fotopapier | Albuminpapier
engl.: albumen
analoge Fotografie
Anaglyphenbild
⭬ Stereo-Bildpaar, dessen Teilbilder (Anaglyphen) komplementär zueinander eingefärbt und übereinander angeordnet sind. Als Farben für die Teilbilder werden üblicherweise Rot für das rechte Teilbild und Blau oder Blaugrün (Cyan) für das linke Teilbild verwendet.
Der Raumeindruck entsteht bei Betrachtung des A. durch ein ⭬ Stereoskop mit zwei Lichtfiltern in den Farben der Teilbilder, die bewirken, dass die beiden Bilder von den Augen getrennt gesehen werden: Sind die A. rot und blaugrün gefärbt, ist durch den roten Filter das blaugrüne linke Bild zu sehen und durch den blaugrünen Filter das rote rechte Bild.
engl.: anaglyph images
Anamorphot
Spezielles Objektiv, das das Bild bei der Aufnahme in der Breite deutlich staucht (meist um den Faktor 2). So kann auf Standardmaterial (günstig) ein Bild mit panoramatischem Seitenverhältnis aufgenommen werden. Wird diese Aufnahme durch den Anamorphoten betrachtet, sieht man es wieder entzerrt. Mit dem Nachteil, dass z. B. bei Nachtaufnahmen unscharfe Lichtpunkte elliptisch werden.
Anamorphotische Verfahren werden v. a. für Kinoproduktionen genutzt (»Cinemascope«, »Panavision« u. a.), entsprechende Objektive waren aber auch für kleinere Formate verfügbar (dann mit kleinerem Stauchungsfaktor).
Ansichtsfilter, Betrachtungsfilter
Dunkelbrauner optischer Filter zum Durchschauen; man sieht näherungsweise die Helligkeitswerte des Motivs, wie sie ein ⭬ panchromatischer Schwarzweißfilm aufnimmt (ein bisschen, als ob man es unter dem Licht einer Natriumdampflampe betrachtet, nur dunkler).
ähnlich dem Kodak Wratten-Filter # 90
engl.: viewing filter
Anthotypie (griech. τὸ ̓άνθος: Blume, Blüte)
Naturdruckverfahren: ⭬ Kontaktkopie oder ⭬ Fotogramm auf einem mit Pflanzenfarbstoff beschichtetem Papier unter Sonnenlicht. Das Bild entsteht, da die Lichtenergie mit der Zeit den Farbstoff bleicht oder abdunkelt; als Farbstoffe (Anthocyane) geeignet sind daher alle, die nicht lichtecht sind. Die Belichtungszeit kann – abhängig vom Farbstoff – mehrere Wochen betragen.
A. könen nicht ⭬ fixiert werden, das Bild bleicht unter Lichteinfluss aus (dunkel aufbewahren).
Lit.:
Fabbri, Malin: Anthotypes ; Explore the darkroom in your garden and make photographs using plants. Stockholm: alternativephotography.com, 2012. ISBN 978-1-4662-6100-6
engl.: anthotype
APEX, Additive System of Photographic Exposure (hist.)
Von der ASA in den 1960er-Jahren vorgeschlagenes System zur Darstellung der Belichtungsparameter ⭬ Blende, Verschlusszeit, ⭬ Filmempfindlichkeit in ganzen Zahlen; vergleichbar mit dem von der Firma Friedrich Deckel (damals bedeutender Hersteller von ⭬ Kameraverschlüssen) in der 1950er-Jahren konzipierten ⭬ Lichtwert-Methode.
Lit.:
Kerr, Douglas A.: APEX – The Additive System of Photographic Exposure. 8. Okt. 2007. Online: ↱ dougkerr.
net/ [2024-05-24]Pumpkin/ articles/ APEX. pdf
APS (hist.)
Abk. f. Advanced Photo System; von Canon, Fujifilm, Kodak, Minolta und Nikon 1996 gemeinsam eingeführt zur Ablösung des Kleinbild-Films im Amateurbereich; Kodak ⭬ Film-Typ 240 mit entsprechend speziellen Kameras und Geräten für die Foto-Finisher; letztes Aufbäumen der analogen Fotoindustrie im Amateurmarkt, kam aber zu spät
Die Idee war, das Fotografieren für die Hobby-Anwender einfacher und weniger fehleranfällig zu machen, aber dennoch und trotz des mit 24 mm vergleichsweise schmalen Films eine hohe Qualität zu bieten.
- Filmpatronen waren konfektioniert für 15, 25 oder 40 Aufnahmen; zusätzlich zum Bild wurden Metadaten optisch und bei den teureren Kameras auch magnetisch auf dem Film gespeichert, um die Verarbeitung im Labor zu automatisieren.
- Es waren nur Farbnegativ-, chromogene Schwarzweiß- sowie Farbdiafilme am Markt; es gab keine klassischen Schwarzweißfilme.
- Der Filmanfang muss beim Einlegen der Patrone in die Kamera nicht eingefädelt werden – die Kamera zieht den Film automatisch bis zum ersten unbelichteten Bild aus der Patrone (das Wechseln teilbelichteter Filme ist möglich). Komplett belichtete Filme werden automatisch zurückgespult.
Vor jeder Aufnahme kann das Seitenverhältnis an der APS-Kamera neu gewählt werden:
- APS-C (Classic): 25,1 × 16,7 mm (3:2)
- APS-H: 30,2 × 16,7 mm (16:9, komplettes Negativ)
- APS-P (Panorama): 30,2 × 9,5 mm (3:1)
Die Wahl wird als Metadatum optisch/
magnetisch auf dem Film gespeichert für die Ausbelichtung im Labor; aufgenommen wird allerdings immer das volle Format (H), das auch der Index-Print zeigt. - Der Film bleibt auch nach der Entwicklung in seiner Patrone, das vereinfacht – in Verbindung mit dem obligatorischen Index-Print – den Umgang mit den Nachbestellungen und das Archivieren; allerdings nur solange der Index-Print nicht verloren geht.
archivfest
Merkmal von Materialien, die zur Präsentation oder Aufbewahrung von Fotos, Negativen usw. verwendet werden.
Säuren in Papieren, Holz und anderen Materialien führen mit der Zeit zu einer Verschlechterung des fotogr. Materials. Archivkartons und -papiere sind daher säurefrei und können eine Puffersubstanz gegen das Eindringen von Säure enthalten.
Sollen Fotos und Negative langzeitstabil sein, müssen sie entsprechend verarbeitet werden: Chemikalien aus dem ⭬ Entwicklungsprozess, die zu einer Verschlechterung des Trägers oder des Bildes führen können, müssen so gut wie möglich entfernt und die bildformenden Substanzen so stabilisiert sein, dass sie Umwelteinflüssen standhalten. Das wird im Schwarzweißprozess durch ausreichendes Fixieren und Schlusswässern sowie eine silberbildstabilisierende Nachbehandlung erreicht.
Materialien der nassen Farbprozesse sind i. d. R. nicht langzeitstabil; hier haben Tintenstrahldrucke mit pigmentierten Tinten auf entsprechenden Papieren einen deutlichen Vorteil (⭬ hybrider Workflow).
wichtige Informationsquelle: Wilhelm Imaging Research, ↱ wilhelm-research.com [2024-03-17]
ASA-Wert
Ausfleckretusche
weiße Stellen
Beim optischen Vergrößern von Negativen werden auch die Staubteilchen auf dem Negativ mit vergrößert und erzeugen helle Stellen auf der Vergrößerung. Diese werden auf dem getrockneten Bild mit ruhiger Hand, einem sehr feinen Rundpinsel (Marderhaar, Größe 000) und ⭬ Eiweißlasurfarbe ausgebessert: Die Farbe wird mit Wasser verdünnt, bis der erforderliche Farbton erreicht ist und mit dem Pinsel geduldig Punkt für Punkt auf die helle Stelle getupft. Soll der Farbton dunkler werden, tupft man einen helleren Farbton mehrfach übereinander, bis die gewünschte Farbdichte erreicht ist.
schwarze Stellen
Wenn die Schicht des Negativs transparente Fehlstellen hat, erscheinen diese Bereich in der Vergrößerung schwarz; Ursachen sind Staub in der Kamera, Nachlässigkeit beim Entwicklungsprozess/
Trocknen oder Fabrikationsfehler des Materials. Es gibt drei Möglichkeiten, diese zu retuschieren:
Negativ auf der Trägerseite mit einem schwarzen oder roten Filzstift retuschieren und nochmal vergrößern, die nun zu helle Stelle ausflecken (s. o.)
Dunkle Stelle chemisch ⭬ bleichen: die feuchte Papieroberfläche mit verdünntem ⭬ Farmerschem Abschwächer und einem dünnen Nylonpinsel wegtupfen, diese nun evtl. zu helle Stelle mit Wasser nachtupfen und später auf dem trockenen Papier ausflecken (s. o.). Bei kleinen Stellen ist so wenig ⭬ Fixierer im Spiel, dass nicht der ganze Print nochmals gewässert werden muss.
Eine Alternative zum Farmerschen Abschwächer:
Abschwächer R-23 (Kodak-Rezeptur) Menge Substanz 30 g
Kaliumjodid (KI) und
10 g
Jod (resublimiert)
in 200 ml Wasser lösen
Zur Entfernung von dunklen Flecken trägt man die Lösung unverdünnt mit einem Pinsel auf den feuchten Papierabzug auf und fixiert anschließend in:
200 g
Natriumthiosulfat, kristallin (Na₂S₂O₃)
in 1 l Wasser lösenabschließend gut Wässern
Dunkle Stelle mit einer sehr scharfen Klinge vorsichtig wegkratzen; die nun zu helle Stelle ausflecken (s. o.)
s. a. ⭬ Kolorieren
engl.: spot retouching
Auskopierverfahren
Negativ-Positivprozess ohne Entwicklung, das Bild erscheint bei der Belichtung; üblicherweise ausgeführt als ⭬ Kontaktkopie unter Sonnen-/
UV-Licht Diazotypie (Ozalidkopie)
engl.: printing-out process
Auswässerungshilfe für ⭬ Fotopapiere (und Filme)
Alkalische Lösung, die die fotogr. ⭬ Schicht etwas aufquellen lässt. Dadurch erhöht sich die Diffusionsgeschwindigkeit und die Zeit der Schlusswässerung kann um ca. 30 % verkürzt werden.
Eine A. wird v. a. zur Behandlung von ⭬ Schwarzweiß-Baryt-Papieren eingesetzt.
Soda-Zwischenbad (Agfa-Rezeptur 320) Menge Substanz 10 g Natriumcarbonat (Na₂CO₃, wasserfrei)
in 1 l Wasser lösenDie Bilder nach dem ⭬ Fixieren kurz mit Wasser abspülen, dann 1 min. ins Sodabad, dann Schlusswässerung
Eine weniger alkalische Alternative ist eine Sulfitlösung, z. B. Kodaks proprietäres Hypo Clearing Agent (HCA).
zu HCA analoge Rezeptur nach ⭬ Anchell (2016, 340) Menge Substanz 200 g Natriumsulfit (Na₂SO₃, wasserfrei)
in 750 ml Wasser (> 50 °C) lösen; mit Wasser auf 1 l auffüllen1 + 9 ⭬ verdünnen; die Bilder nach dem ⭬ Fixieren kurz mit Wasser abspülen, dann 3 min. HCA, dann Schlusswässerung
Konfektionierte Produkte: beispielsweise Adox Thio Clear (↱ Webseite d. Herstellers [2024-07-27]); Ilford Washaid (↱ Webseite d. Herstellers [2024-07-27]); Kodak HCA; Moersch HCA (↱ Webseite d. Herstellers [2024-07-27]); Tetenal Lavaquick (hist.)
engl.: washing aid
Autochrome-Verfahren (hist.)
Direkt-Positiv-Farbprozess
Erstes weit verbreitetes Verfahren der Farbfotografie. Mit dem A. war es im frühen 20. Jahrhundert erstmals möglich, ein Farbfoto mit nur einer Aufnahme anzufertigen. Die Brüder Auguste und Louis Lumière erfanden das Verfahren – sie bekamen 1903 ein entsprechendes Patent. Vermarktet wurde es ab 1907. Bis Mitte der 1930-Jahre war das A. die übliche Technik zur Aufnahme von Farbbildern.
Zur Funktions- und Gebrauchsweise siehe Frech (2013); zum Problem der Projektion siehe Fuchs (2013).
engl.: autochrome process
Lit.:
Frech, Martin: »Das Autochrome-Verfahren für die Farbfotografie«. In: Notizen zur Fotografie. 28. Okt 2013. Online: ↱ nzf.
medienfrech. [2022-11-01]de/ NzF/ 2013-10-28/ Das-Autochrome-Verfahren-fuer-die-Farbfotografie. html Fuchs, Caroline: »Anticipation and Reality ; A Re-Evaluation of Autochrome Projection«. In: Photo
Researcher . Nr. 19. 2013. S. 33– 42. Online: ↱ eshph.org/ [2023-01-08]wp-content/ uploads/ 2015/ 12/ pr_no_19. pdf
s. a. ⭬ Diapositiv; ⭬ Projektion
Autographic film (Kodak; hist.)
Kodak Autographic film wurde von 1915 bis 1932 für verschiedene Rollfilm-Typen angeboten und ermöglichte mit entsprechenden Kameras, handschriftlich Anmerkungen indirekt auf das Filmnegativ zu notieren. Kodak hat das entsprechende Patent 1914 für 300.000 $ von Henry J. Gaisman erworben, sich also schon früh Gedanken darüber gemacht, wie man Negative bereits bei der Aufnahme mit Metadaten anreichern kann.
Dazu öffnete man an der Rückwand entsprechend ausgestatteter Kameras eine Klappe/
einen Schieber und ›beschrieb‹ mit einem Metallstift die Rückseite des Rollfilms. Zwischen dem rückseitigen Schutzpapier, das bei A. nicht vollständig lichtdicht war, und dem Film befand sich eine lichtdichte Zwischenlage aus dünnem Kohlepapier, das durch den Druck des Stiftes partiell durchscheinend wurde. Anschließend hielt man das Fenster für einige Sekunden ans Licht (kein direktes Sonnenlicht), wodurch die handschriftliche Anmerkung auf den Filmsteg zwischen den Bildern belichtet wurde (im Negativ opak); transportierte man den Film nicht ›korrekt‹, schrieb man in den Bildbereich. Reproduktion eines Autographic-film-Negativs mit Anmerkungen:
Geoff Harrisson: Kodak Autographic Film; 127 size negative. flickr, 10. Jan. 2013. Online: ↱ flickr.com/ [2024-05-30]photos/ 90900361@N08/ 8366847648/ Lit.:
Picture Taking with the Vest Pocket Autographic Kodak. Firmenschrift Kodak. Rochester, N. Y.: Eastman Kodak Co., April 1919. S. 24–27
Gustavson (2009, S. 175 ff.) [⭬ Literatur]
B
Balgen
Flexible Konstruktion aus lichtdichtem Material, die in B.-kameras und ⭬ B.-geräten den Raum zwischen Objektiv und lichtempfindlichem Material und in ⭬ Vergrößerungsgeräten den Raum zwischen Lichtquelle und Objektiv bildet.
In Vergrößerungsgeräten und B.-geräten ermöglicht der B. die stufenlose Verschiebung des Objektivs zur Fokusierung, in ⭬ Fachkameras zusätzlich dessen horizontale und vertikale Verschiebung zur Korrektur der Perspektive; die Verwendung eines B. in Faltbalgenkameras (meist ⭬ Mittelformatkameras, ›Falter‹) ermöglicht Konstruktionen, die man nach Gebrauch kompakt zusammenklappen oder -schieben kann.
Der B. ist meist gefaltet, Weitwinkelb. sind aber auch beutelartig ausgeführt.
Aufnahmebereit aufgeklappte Fujica GS645 Prof.: Zwischen Gehäuse und Objektiv ist der Faltbalgen zu erkennen.
Weitwinkelbalgen an einer ⭬ Fachkamera
engl.: bellows
Balgengerät
Zubehör für die Makrofotografie: Das B. stellt mittels eines ⭬ Balgens eine lichtdichte flexible Verbindung zwischen Objektiv und Objektivanschluss am Kameragehäuse her und ermöglicht die stufenlosen Veränderung der Bildweite (Auszug zwischen Filmebene und Objektiv) und damit des Abbildungsmaßstabs. Das B. erweitert den Einsatzbereich eines Makroobjektivs für Abbildungsmaßstäbe kleiner als 1 : 1.
s. a. ⭬ Nahlinse; ⭬ Zwischenring
engl.: macrophotography bellows
Barytabzug
Der Goldstandard: ⭬ nass ausgearbeitete analoge ⭬ Vergrößerung auf ⭬ Silbergelatine-Baryt-Fotopapier
Baryt-Fotopapier
Negativ-Positiv-Prozess
engl.: fiber-based paper
Belichtungsmesser
Gerät zur Bestimmung von Blende/
Belichtungszeit. In die Kamera integriert oder als separates Gerät. Zwei Methoden: Objekt- oder Lichtmessung. Bei der Objektmessung misst man die Beleuchtungsstärke des vom Motiv in Richtung Kamera reflektierten Lichts (alle in Kameras eingebaute B. messen so); bei der Lichtmessung wird die Stärke des Lichts gemessen, das das Motiv beleuchtet.
Spezielle B. sind Spot-Belichtungsmesser, die ein sehr kleines Messfeld haben, Blitzbelichtungsmesser, die die Beleuchtungsstärke während des Blitzens messen und ⭬ Densitometer zur Dichtemessung von Auf- und Durchlichtvorlagen.
Ein bewährtes Hilfsmittel zur Belichtungsmessung ist die ⭬ Graukarte.
Hat man keinen B. zur Hand sollte man die Belichtungsparameter qualifiziert schätzen (⭬ Sunny-16-Regel, ⭬ ULC).
engl.: light meter, exposure meter
Lit.:
Accurate Exposure with Your Meter. Firmenschrift Kodak AF-9. Okt. 1998.
Belichtungsmessung. o. D. Online: ↱ photobibliothek.
ch/ [2024-07-27]seite007v. html Bircher, Adrian: Belichtungsmessung ; Korrekt messen, richtig belichten. Gilching: Verlag Photographie, 2002. ISBN 3-933131-59-6
Kompendium der Belichtungsmessung. Firmenschrift Gossen. Feb. 2017. Online: ↱ gossen-photo.
de/ [2023-01-03]wp-content/ uploads/ DL/ FOTO/ Kompendium_der_Belichtungsmessung. pdf
Belichtungsreihe
Mehrere Belichtungen desselben Motivs, bei denen nur die Belichtungseinstellung geändert wird. Ist üblich bei der Reprofotografie sowie bei Motiven mit hohem Kontrast, damit man bei der Ausarbeitung mehr Spielraum hat. Eine B. ist generell sinnvoll bei ⭬ Nachtaufnahmen und immer, wenn man sich unsicher ist über die korrekte Belichtung eines Motivs.
Beim Belichten von ⭬ Diafilm sind kleine Schritte empfehlenswert (± ½ oder sogar ⅓ Blendenstufen), bei Negativfilm eher größere Schritte. ⚠: Das Ändern der Blende beeinflusst die ⭬ Schärfentiefe, also besser die Belichtungszeit entsprechend verstellen.
Eine B. im Fotolabor ist der ⭬ Probestreifen.
engl.: (exposure) bracketing
s. a. ⭬ Belichtungsmesser
Bezugsquellen
Fototechnik Suvatlar, Hamburg
Tel. 0 40 / 39 57 09Labchem Röttinger, Dinslaken
↱ labchem.de/ [2024-08-04]Köhler GmbH, Andernach
↱ shop.koehlerchemie. [2024-08-04]de/ privatkunden Kremer Pigmente GmbH & Co. KG, Aichstetten
↱ kremer-pigmente.com/ [2024-08-04]de/ shop/ loesemittel-chemikalien-hilfsmittel/
Bildspurzeit
Die Zeit, die vergeht, bis auf dem ⭬ Fotopapier im ⭬ Entwickler erste Bildspuren der mittleren Dichten zu sehen sind.
Faustregel zur Prozesskontrolle: Gesamt-Entwicklungszeit = 6fache Bildspurzeit (eines korrekt belichteten Papiers)
Bildstand
Bei der Kinefilm-Aufnahme und ⭬ -Projektion ist es wichtig, dass Ränder der aufeinanderfolgenden Bilder deckungsgleich vom Bildfenster in der Kamera/
im Projektor gerahmt werden. Aufgrund von Fertigungstoleranzen des Filmmaterials sowie des Spiels der Mechaniken in Kamera, Kopierwerk und Projektor wird das nie hundertprozentig gelingen. Der B. beschreibt, wie ruhig das projizierte Bild wirkt, ist also ein Maß für die Abbildungsqualität. Der B. einer Kamera wird getestet, indem man eine Gitterstruktur für mind. 30 s abfilmt, den Film zurückspult und das Gitter leicht verschoben nochmal aufnimmt (Kamera stabil montieren!); die Linien sollten sich in der Projektion nicht gegeneinander verschieben; wenn die Linien parallel bleiben, das Bild aber ›tanzt‹, muss der Projektor justiert werden. Das sollte man für jede Geschwindigkeit und jedes Filmmagazin separat testen. Testet man ⭬ Super-8, benötigt man einen Filmrückwickler und nutzt Material aus der Mitte der Kassette (ab ca. 3 m).
engl.: image steadiness
Blaupause
Bleichbadüberbrückung
Farbnegativfilmentwicklung (⭬ ECN-2- oder ⭬ C-41-Prozess) ohne Bleichbad – das Silber bleibt im Negativ, damit überlagert das Schwarzweißbild das Farbbild; resultiert in höherem Kontrast, geringerer Farbsättigung und deutlicherem Korn der kopierten Bilder; wenn das Ergebnis nicht gefällt, kann das Bleichen nachgeholt werden
Weiß man schon beim Fotografieren, dass man B. nutzen wird, sollte man zur Vermeidung ausgefressener Lichter die Aufnahmen etwa 1,5 Blenden unterbelichten (testen!).
Die B. wurde ›erfunden‹ von Kazuo Miyagawa (1908–1999) für den Film Otōto (Her Brother; 1960) des Regisseurs Kon Ichikawa (1915–2008) (↱ Quelle).
Lit.:
How Roger Deakins Conjured the Dystopian Darkness of 1984. criterioncollection via YouTube. 16. Jan. 2020. Online: ↱ youtube.
com/ [2024-07-27]watch?v=biSuar8ATAg
engl.: bleach bypass; skip bleach process; silver retention
Bleichen
Umkehrung der Entwicklung: Das dort durch Reduktion entstandene elementare Silber wird im Bleichbad wieder in ein Silbersalz überführt. Abhängig vom Grund des Bleichens lässt man lösliche oder unlösliche Salze entstehen: Ist es löslich diffundiert das Silber aus der fotogr. ⭬ Schicht, wird also entfernt (z. B. bei der Farb- und der Umkehrentwicklung). Entstehen dagegen unlösliche Salze, bleibt das Silber für eine erneute Reduktion erhalten (Rehalogenisierung); das Bild kann umentwickelt werden.
⚠: Beim B. immer Gesichtsschutz, Schutzhandschuhe und einen Laborkittel nutzen
Anwendung beim:
Abschwächen
s. a. ⭬ Farmerscher AbschwächerFarbschichten-Entwickeln
⭬ C-41-Prozess, ⭬ E-6-Prozess, ⭬ ECN-2-Prozess, ⭬ RA-4-ProzessTonen (⭬ Tonung):
Die Silbersalze reagieren im anschließenden Tonerbad zu farbigen Silberverbindungen.Umkehrentwickeln (⭬ Umkehrentwicklung):
Entfernen des Bildes aus der Erstentwicklung⭬ Verstärken von Negativen
engl.: bleaching
Blende, f-Zahl (Blendenzahl)
Die Blende ist ein Bestandteil des Objektivs zur Steuerung der Lichtmenge, meist in Form einer mechanischen Irisblende.
Die f-Zahl ist eine dimensionslose Verhältniszahl, die die Öffnung der Blende beschreibt:
f-Zahl = [Brennweite des Objektivs in mm] ÷ [Durchmesser der Blendenöffnung in mm]
Die Brennweite wird von der optischen Mitte des Objektivs (dort, wo sich die Lichtstrahlen kreuzen) aus gemessen. Dieser Punkt bewegt sich allerdings, wenn das Objektiv fokussiert wird; daher kann die durchfallende Lichtmenge bei gleicher Blendenzahl aber verschiedenen Entfernungseinstellungen etwas differieren.
Der Ring zur Einstellung der Blendenöffnung ist meist am Objektiv angebracht und mit den f-Zahlen beschriftet: je größer die f-Zahl, desto kleiner ist die Blendenöffnung.
Blendenreihe (f-Zahlen) in Drittelstufen:
…, 0.7, 0.8., 0.9, 1, 1.1, 1.2, 1.4, 1.6, 1.8, 2, 2.2, 2.5, 2.8, 3.2, 3.5, 4, 4.5, 5, 5.6, 6.3, 7.1, 8, 9, 10, 11, 13, 14, 16, 18, 20, 22, 25, 29, 32, 36, 40, 45, 51, 57, 64, 72, 80, 90, …Das ist (gerundet) eine geometrische Folge: Die f-Zahlen der ganzen Blendenstufen ergeben sich jeweils durch die Multiplikation mit dem Faktor √2.
Wird die Blende um eine ganze Stufe geschlossen bzw. geöffnet, halbiert bzw. verdoppelt sich die durchfallende Lichtmenge.
Neben der Steuerung der Lichtmenge hat die Blende auch eine wichtige gestalterische Funktion beim Fotografieren: sie bestimmt die Schärfentiefe, also die Ausdehnung des Bereichs vor und hinter der Schärfe-Ebene, der noch als ›scharf‹ wahrgenommen wird. Je offener die Blende (kleine f-Zahlen), desto mehr Licht fällt durchs Objektiv und desto geringer ist die Schärfentiefe.
engl.: f-stop; f-number
s. a. ⭬ T-Zahl
Bliss, Grüne Idylle
Bliss war das Standard-Hintergrundbild von Microsoft Windows XP (2001–2014) und gilt als die vielleicht meist gesehene Fotografie jemals.
Fotograf Charles O'Rear (* 1941) hat das Bild ca. 1996 im Napa Valley (nördl. San Francisco) mit einer Mamiya RZ67 auf Fujifilm aufgenommen.
Lit.:
Cain, Abigail: »The Story Behind the World’s Most Famous Desktop Background«. In: Artsy, 3. Juli 2017. Online: ↱ artsy.
net/ [2023-11-18]article/ artsy-editorial-story-worlds-famous-desktop-background
Blitzbirnchen (hist.)
Blitzsynchronanschluss
Zweipolige Buchse an Kameras zum Anschluss des Synchronkabels von externen Blitzgeräten; übertragen wird nur das Zündsignal; standardisiert in ISO-Norm 519
Bei älteren Kameras häufig mit einem Schalter zur Auswahl der Blitzsynchronisation: X (Xenon; zündet nach Öffnen des Verschlusses) oder M (für Blitzbirnchen; zündet, bevor der Verschluss offen ist).
Es gibt auch Kameras mit nicht genormten Blitzsynchronanschlüssen.
Lit.:
ISO 519:1992, Photography – Hand-held cameras – Flash-connector dimensions (Ed. 2, 1992). Online: ↱ iso.
org/ [2024-05-26]standard/ 4582. html
s. a. ⭬ Blitzbirnchen; ⭬ Blitzwürfel; ⭬ Verschluss
engl.: PC [Prontor-Compur] connector
Blitzwürfel, Blitzbirnchen (hist.)
engl.: flashcube
Bokeh, ボケ味
engl.: Bokeh
Box (Kamera, Agfa; hist.)
Serie billiger ⭬ Boxkameras, die Agfa ab 1930 auf den Markt brachte (Agfa Camerawerk, München). Die Agfa-Boxen sind den damals äußerst erfolgreichen ⭬ Brownie-Kameras von Kodak frappierend ähnlich, v. a. der No. 2 Brownie (die erste für 120er-Rollfilm), die bis 1935 millionenfach hergestellt wurde.
»Immer aufnahmebereit – ohne lange Vorbereitungen und ohne das viele Drum und Dran von Rädchen und Skalen – das ist die Box. Man sieht in den Sucher, drückt auf den Auslösehebel, und dann ist eines der lebendigen Photos entstanden, das den Zauber eines Momentes festhält. Photographieren mit Agfa-Box ist kinderleicht, und es ist wirklich schwer, irgend etwas falsch zu machen.«
aus: Wir zeigen Ihnen … Firmenschrift Agfa D589/0533. o. D. [1933], S. 4
Lit.:
Götz, Hans-Dieter: Box-Cameras ; Made in Germany ; Wie die Deutschen fotografieren lernten. Gilching: vfv, 2002
engl.: box camera
s. a. ⭬ Brownie (Kodak); ⭬ Holga; ⭬ Toy camera
Boxkamera, Rollfilm-Kastenkamera, Schülerkamera (hist.)
B. ist der Oberbegriff für einfachst ausgestattete quaderförmige ⭬ Rollfilmkameras; eine Kameragattung, die bis in die 1950er-Jahre von verschiedenen Firmen gebaut wurde. Der Sucher ist ein kleiner ⭬ Brillantsucher, als Objektiv dient meist nur eine nicht fokusierbare ⭬ Meniskuslinse in hyperfokaler Montierung (scharf ab etwa 3 m; für manche B. gab es aufsteckbare ›Portraitlinsen‹) und die ⭬ Blende (ca. f/11) war üblicherweise ebenso fix wie die Verschlusszeit (ca. ¹⁄₃₀ s); allerdings meist mit der Möglichkeit, auf Langzeitbelichtung (B) umzuschalten.
Es gibt auch ein paar besser ausgestattete Modelle.
Die Rollfilm-Negative der Boxkameras wurden üblicherweise als ⭬ Kontaktkopien ausgearbeitet – eine mangelhafte technische Bildqualität trat dadurch etwas in den Hintergrund.
Hersteller von Boxkameras (Auswahl):
Agfa (Camera-Werk, München): viele Modelle, z. B. ⭬ Box
Balda (Max Baldeweg, Dresden): viele Modelle, z. B. Frontbox
Bilora (Kürbi & Niggeloh, Radevormwald): viele Modelle, z. B. Boy
EHO (Emil Hofert, Dresden): viele Modelle, auch eine Stereo-Box
Kodak: ⭬ Brownie, viele Modelle
Zeiss Ikon (Dresden, Berlin, Stuttgart): viele Modelle, z. B. Box Tengor
Lit.:
Götz, Hans-Dieter: Box-Cameras ; Made in Germany ; Wie die Deutschen fotografieren lernten. Gilching: vfv, 2002
engl.: box camera
s. a. ⭬ Holga; ⭬ Toy camera
box speed
Brillantsucher
Aufsichtssucher, meist bei einfachen Kameras
Die Kamera wird in Bauchhöhe gehalten, damit man von oben in den B. schauen kann. Das Sucherbild wird von einer einfachen Linse über einen Spiegel statt auf eine Mattscheibe in eine weitere Linse projiziert; das Sucherbild ist seitenverkehrt.
engl.: brilliant finder
Bromöldruck
Der Bromöldruck ist eines der kunstfotografischen ⭬ Edeldruckverfahren; er kombiniert – handwerklich gesehen – die Fotografie und die Malerei.
ausführlich beschrieben in Frech (2009).Lit.:
Frech, Martin: »Bromöldruck, ein fotografisches Edeldruckverfahren«. In: Notizen zur Fotografie. 3. Nov. 2009. Online: ↱ nzf.
medienfrech. [2022-06-10]de/ NzF/ 2009-11-03/ Bromoeldruck. html
Brownie (Kamera, Kodak; hist.)
Serie billiger ⭬ Boxkameras, die Kodak ab 1900 ursprünglich für Schüler auf den Markt brachte; die Zielgruppe hat sich jedoch schnell ausgeweitet: Mit dieser Kamera-Serie hat Kodak den Massenmarkt für Fotoamateure geschaffen – daher ist die erste Brownie vielleicht die wichtigste Kamera aller Zeiten. Die letzte Kamera dieses Namens wurde in den 1980er-Jahren produziert; bis dahin gab es nahezu 100 Brownie-Modelle.
⚠: Nicht alle Brownies verwenden den ⭬ 120er-Rollfilm.
Schöne Übersicht von Chuck Baker:
↱ The Brownie Camera Page [2024-05-23]Lit.:
Gustavson, Todd: »The Brownie Legacy«. In: Gustavson (2009, S. 146 ff.) [⭬ Literatur]
s. a. ⭬ Box (Agfa); ⭬ Holga; ⭬ Toy camera
C
C-41-Prozess
Von Kodak definierter Prozess zur Entwicklung von Farbnegativ-Filmen; Nachfolger des C-22; Fuji nennt ihren zu C-41 kompatiblen Prozess CN-16, der von Agfa hieß AP-70 und der von ORWO ›Vorschrift 5860‹.
Prozessablauf:
- Entwicklung
- Stoppbad
- Bleichbad
s. a. ⭬ Bleichbadüberbrückung - Zwischenwässerung
- Fixierbad
- Schlusswässerung
- Stabilisierungsbad
Prozesstemperatur ist 37,8 °C (≙ 100 °F), kann aber bei Anpassung der Zeiten meist auf 30 °C reduziert werden. Auf das ⭬ Unterbrecherbad kann zu Lasten des ⭬ Fixierers verzichtet werden. Es gibt Chemie, bei der Bleich- und Fixierbad zu einem Bleichfix-Bad (blix) kombiniert sind.
Lit.:
- Agfacolor Process 70 Technische Daten A 26. Firmenschrift Agfa-Gevaert. o. D.
- Using Kodak Flexicolor Chemicals. Firmenschrift Kodak Z-131. o. D. [2017]. Online: ↱ imaging.
kodakalaris. [2022-06-02]com/ sites/ default/ files/ wysiwyg/ pro/ chemistry/ z131. pdf - tl;dr:
Using Kodak Flexicolor Chemicals in a Small Tank. Firmenschrift Kodak CIS-211. Aug. 2010. Online: ↱ 125px.com/ [2022-06-02]docs/ techpubs/ kodak/ cis211-2010_08. pdf
C-Print (Typ-C-Print)
Negativ-Positiv-Farbprozess
⭬ nass ausgearbeitete analoge ⭬ Vergrößerung oder ⭬ Kontaktkopie auf ⭬ Color-Fotopapier
Der Begriff geht zurück auf Kodaks erstes chromogenes ⭬ Fotopapier »Type C«, das spätere Ektacolor-Papier (⭬ Chromogene Entwicklung).
Lit.:
Durniak, John: »Is the Color Revolution underway?« In: Popular Photography, Nr. 10, 1957. S. 100 ff. Online: ↱ archive.
org/ [2024-06-17]details/ popular-photography-1957-10/ page/ 100/ mode/ 2up
Caffenol
Experimenteller ⭬ Entwickler für Schwarzweiß-Negativfilm zum Selbstansatz.
Lit.:
The Caffenol Cookbook & Bible. 2012. Online: ↱ caffenol.
org/ [2023-12-22]wp-content/ uploads/ 2012/ 11/ The-Caffenol-Cookbook-Bible-Recipes-and-Tutorials. pdf Frech, Martin: »Filmentwicklung in Kaffee«. In: Notizen zur Fotografie. 30. Sept 2007. Online: ↱ nzf.
medienfrech. [2023-12-15]de/ NzF/ 2007-09-30/ Filmentwicklung-in-Kaffee. html
Callier-Effekt
engl.: Callier effect
Camera Crackerstenopeica oder: Puttin’ On The Ritz
Der ital. Künstler Paolo Gioli (1942–2022) versah seine ⭬ Lochkameras gerne mit natürlich auftretenden Löchern, bspw. mit denen von Crackern.
Zeitgenössische Adepten nennen ihre davon inspirierten Kameras Cracker Cam, Cámara Galletita …
Camera obscura (dunkler Raum)
Völlig verdunkelter Raum mit einer kleinen Öffnung, die mit einer Linse versehen sein kann. Die Größe des Raums ist prinzipiell beliebig; hat er die Größe einer Pappschachtel und keine Linse, bezeichnet man die Konstruktion als ⭬ Lochkamera. Durch die Öffnung fällt das Licht von außen ein und wird auf die gegenüberliegende Wand/
Seite projiziert. s. a. ⭬ Lochkamera
Carbrodruck (Carbon-Bromid)
Negativ-Positiv-Verfahren (⭬ Pigmentdruckverfahren); Weiterentwicklung des ⭬ Kohledrucks zu einem subtraktiven Mehrfarben-Druckverfahren (Thomas Manly, 1905)
s. a. ⭬ Dye Transfer
Celluloseacetat, CA
Cellulosenitrat ⚠, Nitrocellulose, Schießbaumwolle
Centerfilter
Spezieller konzentrischer ⭬ Grauverlaufsfilter, der den Lichtabfall eines Weitwinkelobjektivs zum Bildrand hin ausgleicht.
C. besitzen eine vom Zentrum zum Rand hin stetig abfallende Dichte und erreichen die volle Transparenz erst am Rand. Die meisten C. verzichten allerdings auf einen vollständigen Ausgleich des Helligkeitsabfalls, damit der Verlängerungsfaktor handhabbar bleibt.
Charakteristische Kurve
Chemigramm
Bild, das bei ›normalem‹ Licht mit Fotochemikalien direkt auf ⭬ Fotopapier ›gemalt‹ wird.
engl.: chemigram
Chemogramm (nach Josef H. Neumann, 1974)
engl.: chemogram
Chromogene Entwicklung
s. a. ⭬ C-41-Prozess (Stehbild-Negativ-Entwicklung); ⭬ E-6-Prozess (Umkehr-Entwicklung zum ⭬ Diapositiv); ⭬ ECN-2-Prozess (Kinefilm-Negativ-Entwicklung); ⭬ RA-4-Prozess (Positiv-Papier-Entwicklung)
Chromogener Schwarzweißfilm
Chromolytische Entwicklung
s. a. ⭬ Cibachrome
Chromoskedasic sabattier, Chromo
Verfahren zur Herstellung von farbigen Bildern auf Schwarzweiß-Fotopapier durch die Bearbeitung des Papiers mit fotochemischen Substanzen – ohne Farbpigmente oder farbige Tinten. Der Prozess wurde in den frühen 1980er-Jahren von Dominic Man-Kit Lam ausgearbeitet; die Benennung stammt von Bryant Rossiter und ist dem Griechischen entlehnt: τὸ χρῶμα (Gen. χρῶματος, Farbe) und ἡ σκέδασις (Zersteuung).
Die Entstehung von Farben lässt sich durch die Mie-Streuung und die Lorenz-Mie-Theorie erklären.
↱ Beispielbilder bei Wolfgang Moersch [2024-07-26]
Lit:
Man-Kit Lam, Dominic und Baran, Alexandra J.: »The Amateur Scientist ; Painting in Color without Pigments«. In: Scientific American, Bd. 265, Nr. 5, Nov. 1991. S. 136–138. Online via: ↱ jstor.
org/ [2024-08-10]stable/ 24938811 Man-Kit Lam, Dominic und Rossiter, Bryant W.: »Chromoskedasic Painting«. In: Scientific American, Bd. 265, Nr. 5, Nov. 1991. S. 80–85. Online via: ↱ jstor.
org/ [2024-08-10]stable/ 24938800 Crawford, Megan: Chromoskedasic Sabattier: a step-by-step guide. 2. Jan. 2018. Online: ↱ alternativephotography.
com/ [2024-07-26]chromoskedasic-sabattier-a-step-by-step-guide/
Cibachrome, Ilfochrome (Ilford; hist.)
Positiv-zu-Positiv-Farb-Prozess zur Herstellung von Papierbildern von ⭬ Diapositiven. Der C.-Prozess nutzt die ⭬ chromolytische Entwicklung; ⭬ Fotopapier auf Polyester-Basis mit eingelagerten Azofarbstoffen; C.-Prints sind langzeit-farbstabil. Seit 1963 am Markt, 1992 umbenannt in Ilfochrome, 2012 wurde die Produktion der C.-Materialien eingestellt.
CineStill Film
US-amerik. Firma, die Kodak-Kinefilm für die fotografische Nutzung und die ⭬ Crossentwicklung im ⭬ C-41-Prozess bearbeitet und umkonfektioniert. Die einzelnen Bilder sind daher nicht numeriert (⭬ Keykode, ⭬ Randnummern) und den Farbnegativfilmen fehlt die ⭬ Lichthofschutzschicht.
Website: ↱ cinestillfilm.com [2024-07-27]
Lit.:
Frech, Martin: »Kinefilm im Fotoapparat (z. B. via Cinestill): EASTMAN KEYKODE Numbers statt Bildnummern«. In: Notizen zur Fotografie. 7. Sep. 2017. Online: ↱ nzf.
medienfrech. [2022-06-04]de/ NzF/ 2017-09-07/ Kinefilm-im-Fotoapparat. html
CMYK
Cyan | Magenta | Gelb (yellow) | Schwarz (key)
Prozessfarben in der Drucktechnik
s. a. ⭬ Farbauszug
Color-Fotopapier (lat. color: Farbe)
Negativ-Positiv-Farbprozess
⭬ PE-Fotopapier für Farbvergrößerungen (⭬ C-Prints); nur noch für die Entwicklung im ⭬ RA-4-Prozess verfügbar
Lit.:
Frech, Martin: »Kodak Endura vs. Fujifilm Crystal Archive.« In: Notizen zur Fotografie. 23. Mai 2017. Online: ↱ nzf.
medienfrech. [2022-04-08]de/ NzF/ 2017-05-23/ Kodak-Endura_vs_Fujifilm-Crystal-Archive. html
Cromalin (DuPont; hist.)
Negativ-Positiv-Verfahren
⭬ Pigmentdruckverfahren zur Herstellung lichtechter farbiger Papierbilder aus ⭬ gerasterten ⭬ CMYK-⭬ Farbauszügen: Diese werden passgenau (⭬ Pinregistrierung) in der Reihenfolge Cyan, Magenta, Gelb, Schwarz nacheinander via UV-Licht auf je eine klebrige Fotopolymerschicht belichtet, die dadurch partiell ihre Klebrigkeit verliert. Nach jeder Belichtung wird der klebrig gebliebene Teil der Schicht (die opaken Rasterpunkte verhinderten die Belichtung) mit der entsprechenden Farbe gefärbt und darüber eine neue Schicht aufgebracht.
Das Cromalin-Verfahren diente vor allem zur Herstellung von Prüfdrucken (Proof) in Reproanstalten und war der entsprechende Industriestandard im analogen Zeitalter.
s. a. ⭬ Farbauszug
Crossentwicklung
Entwicklung eines Farbfilms in einem nicht dafür vorgesehenen ⭬ Entwickler; i. e. S. die Entwicklung eines ⭬ Diafilms im ⭬ C-41-Prozess.
Die Resultate (meist höhere Kontraste und Farbverschiebungen) sind jedoch schwer vorhersehbar und unterscheiden sich von Film zu Film. Die für den Film angegebene ⭬ Empfindlichkeit gilt nicht für eine C.; daher sollte man Belichtungsreihen zur Ermittlung des ⭬ E I durchführen.
Ein Sonderfall der C. ist die Entwicklung von Kinefilm im ⭬ C-41-Prozess statt im ⭬ ECN-2-Prozess (z. B. ⭬ CineStill Film).
engl.: cross processing
Cyanotypie, Eisenblaudruck, Blaupause
Negativ-Positiv-Prozess
simpler fotogr. Prozess ohne Silber: Ein Träger (Papier, Textil; kann für eine feinere Oberfläche mit Eiweiß oder Stärke grundiert sein) wird beschichtet mit der Mischung aus Eisenammoniumcitrat (= Ammoniumeisen(III)-citrat; ammonium ferric citrate; C₆H₈O₇ · nFe · nH₃N) – die grüne Variante gibt bessere Ergebnisse als die braune – und Rotem Blutlaugensalz (= Kaliumhexacyanidoferrat(III); potassium ferricyanide; C₆FeK₃N₆). Diese Schicht ist für UV-Licht empfindlich.
Chemisch findet folgende Redoxreaktion statt:
Die Citrat-Anionen werden durch die Eisen(III)-Ionen oxidiert, welche dabei zu Eisen(II) reduziert werden. Die Eisen(II)-Ionen reagieren dann mit dem Blutlaugensalz, wodurch das Berliner Blau entsteht, nach dem das Verfahren benannt ist.
Erstaunlicherweise gibt es über hundert Rezepturen, die beiden Chemikalien zu mischen. Die klassische Mischung besteht aus zwei Lösungen, die erst vor der Verwendung zu gleichen Teilen gemischt werden:
Lösung A:
20 g Eisenammoniumcitrat in 100 ml dest. Wasser
Die Lösung kann schimmeln; die Zugabe von Franzbranntwein oder Thymol verhindert das.Lösung B:
10 g Rotes Blutlaugensalz in 100 ml dest. Wasser
Seit 1994 gibt es eine neue Rezeptur, in dem das Eisenammoniumcitrat durch Ammoniumtrioxalatoferrat(III) ersetzt wird. Da sich dabei das schwerlösliche Salz Kaliumtrioxalatoferrat(III) bildet, ist der Ansatz etwas aufwendiger.
Cyanotypien werden als ⭬ Kontaktkopien hergestellt; belichtet wird unter Sonnenlicht oder einer UV-Lampe. Danach muss nur noch gewässert werden, um die unbelichtete Chemie zu entfernen; ein abschließendes Bad in verdünnter Salzsäure (vielleicht besser: Essigsäure) stabilisiert das Bildweiß. Übrig bleibt das stabile (negative) Bild aus dem wasserunlöslichen Berliner Blau.
Durch ⭬ Bleichen mit stark verd. Salpetersäure und Natriumcarbonat sowie ⭬ Rückentwickeln mit Gerbsäure (Gallussäure) wird aus dem blauen ein schwarzes Bild.
Die C. wurde 1842 von Sir John Herschel (1792–1871) entwickelt und kurz darauf von Anna Atkins (1799–1871) genutzt, die damit die ⭬ Fotogramme ihres Buchs Photographs of British Algæ. Cyanotype Impressions ›druckte‹ (⭬ Print) und en passant das erste Fotobuch vorlegte.
Zeitgenössische künstlerische Positionen, die den Cyanotypie-Prozess nutzen:
↱ Katja Liebmann: Berlin Ride [2024-06-30]
↱ Kasia Kalua Kryńska: Blue Moon Garden [2024-06-30]
↱ Melanie Schöniger: vivid [2024-06-30]
Nette Demonstration der C. von Thomas Bachler: »Fotografieren mit Licht? Die Cyanotypie macht es möglich!« via riesa efau/
YouTube. 3. Mai 2020. Online: ↱ youtube. com/ [2024-08-04]watch?v=5za8ZK3zHUk Lit.:
Atkins, Anna: Photographs of British Algae. Cyanotype Impressions 1843 – 1853. Online: ↱ hdl.
handle. [2022-12-30]net/ 10934/ RM0001. COLLECT. 651907
wenn der ›offizielle‹ Link nicht funktioniert, dann via: ↱ rijksmuseum.nl/ [2022-12-30]nl/ collectie/ RP-F-2016-133 Porkkala, Jalo: Tests in blue – papers for cyanotypes. [Übersicht geeigneter Papiere]. 4. März 2021. Online: ↱ alternativephotography.
com/ [2022-12-30]tests-in-blue-papers-for-cyanotypes/
engl.: cyanotype, blueprint process
D
D-19 (Kodak-Rezeptur)
⭬ Entwickler für Schwarzweiß-Negativfilm auf Basis Metol und ⭬ Hydrochinon ⚠; ursprünglich für Röntgenfilme und technische Anwendungen; erzeugt hohe Kontraste und dichte Negative; gut für Negative, die für ⭬ alternative Prozesse kopiert werden sollen. Unproblematisch im Selbstansatz.
Vergleichbares konfektioniertes Produkt (allerdings ⭬ Hydrochinon ⚠/
Phenidon): Foma Fomadon LQR (↱ Webseite d. Herstellers [2024-07-27]) D-23 (Kodak-Rezeptur)
⭬ Entwickler für Schwarzweiß-Negativfilm; simple Alternative zu ⭬ D-76; enthält nur Metol (⭬ Entwicklersubstanz) und Natriumsulfit (Schutzsubstanz und Beschleuniger); unproblematisch im Selbstansatz:
- Erwärme 500 ml Wasser auf ca. 50 °C.
- Löse separat 7,5 g Metol in etwas Wasser auf; vorher ein wenig Natriumsulfit zugeben, damit das Metol nicht vorzeitig oxydiert.
- Füge die Metol-Lösung dem halben Liter Wasser zu.
- Löse separat 100 g Natriumsulfit in etwas Wasser auf.
- Füge die Natriumsulfit-Lösung der Metol-Lösung zu.
- Fülle mit Wasser auf 1 l auf.
Als Anhaltspunkt für die Entwicklungszeit taugt die entsprechende Zeit für ⭬ D-76.
Unverdünnt kann D-23 für ungefähr 100 KB-Filme pro ca. 4 Liter wiederverwendet werden ohne die Entwicklungszeit anzupassen, wenn die Lösung mit 22 ml DK-25R pro KB-Film regeneriert wird.
Werden 60 g Natriumbisulfit zu obiger Rezeptur hinzugefügt erhält man den Feinkornentwickler D-25.
D-23 eignet sich auch als ⭬ Zweibadentwickler (DD-23, Divided D-23).
Lit.:
Troop/
Anchell (2020), S. 53 f. [⭬ Literatur]
D-72 (Kodak)
D-76 (Kodak)
proprietärer ⭬ Entwickler für Schwarzweiß-Negativfilm auf Basis Metol und ⭬ Hydrochinon ⚠
D-76 ist der wohl wichtigste Negativentwickler überhaupt und wird noch immer viel genutzt.
↱ Datenblatt [2022-07-23]
D-76 eignet sich auch als ⭬ Zweibadentwickler (DD-76, Divided D-76).
D-76 H ist ein wirkungsgleiche Rezeptur ohne ⭬ Hydrochinon ⚠ und damit umweltfreundlicher (nur Metol, Natriumsulfit und Borax). Das H steht für Dr. Grant Haist (1922–2015, einflussreicher Chemiker bei Kodak sowie Fotograf).
Die VarianteD-76 h (kleines h) gilt als Feinkornentwickler, enthält allerdings wieder ⭬ Hydrochinon ⚠.
D-76 E ist ebenfalls ein wirkungsgleiches umweltfreundliche Rezeptur von Chris Patton ohne ⭬ Hydrochinon ⚠.
Rezeptur für 1 l D-76 E:- 0,2 g Phenidon
- 100 g Natriumsulfit
- 8 g Vitamin C
- 12 g Borax
vergleichbare Produkte sind Adox D-76, Foma Fomadon P (↱ Webseite d. Herstellers [2022-07-27]) und Ilford ID-11 (↱ Datenblatt [2022-07-27]).
Lit.:
»Elon-Hydroquinone-Borax-Developer ; For Greatest Shadow Detail on Panatomic Films [Formula D-76]«. In: Eastman Professional Films. Kodak-Firmenschrift. 1936. S. 13
Troop/
Anchell (2020), S. 51 ff. [⭬ Literatur]
D-96 (Kodak)
D-Print; evtl. ⭬ vegan
Sammelbezeichnung für Bilder aus digitalen Daten; kann eine Ausbelichtung auf ⭬ Fotopapier sein, ein Tintenstrahl-Druck, …
Daguerreotypie
Dektol (Kodak)
proprietärer ⭬ Entwickler für ⭬ Silbergelatine-Fotopapier; entspricht D-72
enthält ⭬ Hydrochinon ⚠
Delta-Kristall-Film, Core-Shell-Film (Ilford)
Ilfords Typ-Bezeichnung für deren ⭬ Flachkristallfilme (Delta 100, Delta 400, Delta 3200).
Densitometer
Dia-AV, Tonbildschau (hist.)
↱ Steven Michelsen zeigt auf YouTube Videos historischer Dia-AV-Schauen: ↱ youtube.
com/ .@AV_archaeology/ videos engl.: multi-image slide show
Diabetrachter, Gucki
Gerät zum vergrößerten Anschauen gerahmter ⭬ Diapositive
engl.: slide viewer
s. a. ⭬ View-Master
Diafilm
Direkt-Positiv-Prozess
Liefert nach dem Entwickeln ein schwarzweißes oder farbiges ⭬ Diapositiv
Jeder Schwarzweißnegativfilm kann zum Dia ⭬ umkehrentwickelt werden (vorzugsweise solche mit klarem Träger, vgl. z. B. ⭬ Scala); als Farbdiafilme gibt es Stand 2024 von Kodak den ⭬ Ektachrome E100 (↱ Webseite d. Herstellers [2022-07-27]; ↱ Datenblatt [2022-07-27]) sowie von Fuji FUJICHROME Velvia 50, Velvia 100 und PROVIA 100F (↱ Webseite d. Herstellers [2022-07-27]); alle zur Entwicklung im ⭬ E-6-Prozess.
engl.: slide film, reversal film, transparency film
s. a. ⭬ Scala, ⭬ Diapositiv, ⭬ Kodachrome, ⭬ Umkehrentwicklung
Diafine
Echter aber proprietärer ⭬ Zweibadentwickler für Negative aus kontrastreichen Aufnahmesituationen, der in Pulverform zum Ansatz von zwei separaten Bädern geliefert wird: Bad A enthält die ⭬ Entwicklersubstanzen ⭬ Hydrochinon ⚠/
Phenidon und Bad B das Alkali (Natriumsulfit); die angesetzten Lösungen halten sehr lange, die Empfindlichkeitsausnutzung ist gut. Auf Vorwässern sollte man verzichten, damit sich die fotogr. ⭬ Schicht in Bad A so richtig ›vollsaugen‹ kann. Die meisten Filme werden nacheinander für jeweils 3 Minuten in den beiden Bädern entwickelt (auf keinen Fall Zwischenwässern, dann ginge ja der Entwickler verloren, bevor der Beschleuniger wirkt). Die Badtemperatur darf zwischen 20 °C und 30 °C liegen, ohne dass dies das Bildergebnis nennenswert verändert – sehr praktisch; auch eine Verlängerung der Entwicklungszeiten wirkt sich kaum aus.
enthält ⭬ Hydrochinon ⚠
Diapositiv, Dia (griech. δία: durch)
Transparentes Steh- oder Bewegtbild (»Film«); muss zum Betrachten durchleuchtet werden (⭬ Projektion, Leuchtkasten)
s. a. ⭬ Autochrome-Verfahren; ⭬ Diafilm; ⭬ Diaprojektor
engl.: slide (wenn gerahmt), transparency
Diaprojektor, Diaskop, Bildwerfer
Gerät zur ⭬ Projektion gerahmter ⭬ Diapositive
engl.: slide projector
Dichroitischer Schleier
Bildfehler auf Film oder Fotopapier: Feine Silberschicht, die sich während des ⭬ Entwicklungsprozesses auf der Oberfläche des Films abgelegt hat; erscheint bräunlich im Durchlicht und grün-/
gelblich im Auflicht. Der Dichroitische Schleier entsteht entweder durch die Entwicklung in einem stark gebrauchten, mit ⭬ Fixierer verunreinigten ⭬ Entwickler, evtl. in Verbindung mit einem schon alkalischen ⭬ Unterbrecherbad, oder in einem erschöpften Fixierbad.
Wenn man ihn rechtzeitig auf dem noch nassen Film bemerkt, kann der Silberbelag durch Abreiben leicht vom Negativ entfernt werden.
Ist der Film bereits getrocknet, kann der Belag auch nach erneutem Wässern nicht mehr mechanisch entfernt werden; dann hilft nur noch abschwächen oder ⭬ bleichen/
⭬ rückentwickeln. Dichroitischer Schleier auf Fotopapier kann nicht entfernt werden.
Lit.:
Fritsche, Kurt: Fotofehlerbuch. 9., verb. Aufl. Leipzig: VEB Fotokinoverlag, 1976
Matthias, Robert: Verarbeitungsfehler im Schwarzweiß-Negativprozeß. 2. Aufl. Leverkusen: Firmenschrift der Agfa-Gevaert, 1974
Matthias, Robert: Verarbeitungsfehler im Schwarzweiß-Positivprozeß. 2. Aufl. Leverkusen: Firmenschrift der Agfa-Gevaert, 1974
engl.: dichroic fog
Dichte
engl.: density
Diffusionsfilter, Nebelfilter
Optische Filter, die Lichthöfe und Überstrahlungen ergeben, sowie den Kontrast und die Auflösung reduzieren.
Anwendungen z. B. in der Portrait-Fotografie oder bei Nachtaufnahmen; aber auch, um zu perfekten Objektiven einen Look zu entlocken.
Diagramm dazu von Tiffen: ↱ Triangle of Diffusion [2023-01-03]
↱ Bildbeispiele bei Schneider (runterscrollen) [2023-01-03]
s. a. ⭬ Orton-Effekt
engl.: diffusion filter
DIN-Wert
Disc-Film (Kodak; hist.)
⭬ Kleinstbildfilmformat von Kodak; 1982 eingeführt als Nachfolger für das Pocket-System (Kodak ⭬ Film-Typ 110); 15 Negative (Aufnahmeformat 8 × 10,5 mm) auf einer Scheibe (⌀ 65 mm) in einer 7 mm flachen Kassette
Filme wurden produziert von 1982 bis 1998, Kameras bis 1990
Gute Zusammenfassung: Our Own Devices: SHORT: Kodak Disc Cameras (2024-04-03). Video, YouTube: ↱ youtube.
com/ [2024-04-04]watch?v=0rjUDVZVoFc Lit.
Hèrm, Hofmeyer: Fresh New Kodak Disc Film. [DIY-Anleitung] 24. Aug. 2020. Online: ↱ sites.
google. [2022-04-28]com/ view/ fresh-kodak-disc-film/ home
Dokumentenfilm, Hochauflösungsfilm
Film für Mikrofotografie; steile ⭬ Gradation (sehr kontrastreich), feinkörnig, hochauflösend, geringempfindlich, erreicht hohe Dichte
Typgerecht entwickelt haben D. einen geringen Tonwertumfang; kann durch angepasste Entwicklung, evtl. mit Spezialentwicklern (z. B. Tetenal Neofin doku), ›weicher‹ entwickelt und für die bildmäßige Fotografie genutzt werden.
z. B. Adox CMS 20 (⭬ orthopanchromatisch; ↱ Datenblatt [2027-07-27]); Rollei Ortho 25 (⭬ orthochromatisch; ↱ Datenblatt [2027-07-27]) und Kodak Ektagrafic Slide HC (hist.); Kodalith Ortho (hist.); Kodak Technical Pan (hist.); Maco Orth 25 (hist.)
Kodak Technical Pan, ⭬ Meterware
s. a. ⭬ Strichfilm
Drahtauslöser
Mechanischer Fernauslöser für ⭬ Kameraverschlüsse; wird meist in den Auslöser eingeschraubt; bei elektronisch gesteuerten Kameras kann die Befestigung auch an einer anderen Stelle sein. Wird üblicherweise verwendet, wenn die Kamera auf einem Stativ befestigt ist, um Vibrationen beim Auslösen zu minimieren; steigert die technische Bildqualität.
engl.: cable release
Dreifarbenfotografie, Trichromie
Das Prinzip aller praktischen Farbfotografie: Herstellung eines Farbbilds durch die Mischung der Grundfarben Rot, Grün und Blau (additive Verfahren) oder Cyan/
Blaugrün, Magenta/ Purpur und Gelb (subtraktive Verfahren). I. e. S.: Drei separate Schwarzweißaufnahmen (die sog. ⭬ Farbauszüge) werden durch rote, grüne und blaue ⭬ Farbfilter angefertigt; zum Betrachten werden diese zur farbigen Darstellung passgenau übereinander projiziert (additive Dreifarbenprojektion); oder im Bildbearbeitungsprogramm kombiniert.
engl.: three-color process, trichromy
Lit.:
Crofts, Jack: Trichromes – Colour Photos with Ilford HP5. 15. Juli 2021. Online: ↱ https:/
/ [2023-03-16]www. ilfordphoto. com/ trichromes-colour-photos-with-ilford-hp5/
s. a. ⭬ Farbauszug
Dunkelkammer
Rotlichtbezirk für die Praktiker der ⭬ emulsionsbasierten Fotografie, Teil eines ⭬ Fotolabors; siehe dort
Meggan Gould: darkrooms (seit 2023). Online: ↱ meggangould.
net/ [2024-08-04]darkrooms/ engl.: darkroom
Dunkelkammerlampe
s. a. ⭬ Schleiertest
engl.: darkroom lamp
Dunkelkammerleuchte
s. a. ⭬ Schleiertest
engl.: safelight
Dunkelsack, Wechselsack
engl.: changing bag
Duplikatfilm
Umkehrfilm mit feinem Korn, reduziertem Kontrast und geringer ⭬ Empfindlichkeit zur Herstellung von ⭬ Diapositiv-Kopien – z. B. Agfachrome CRD (↱ Datenblatt [2027-07-27]); Fujichrome CDU (CDU II wurde bis 2009 produziert; ↱ Datenblatt [2027-07-27]); Kodak Ektachrome Slide Duplicating Film (EDUPE; wurde bis März 2010 produziert als Nachfolger der Filme SO-366 (Tageslicht) und 5071 (3200 K); ↱ Datenblatt [2027-07-27]).
Zum Duplizieren von Schwarzweißnegativen gab es Direktpositiv-Schwarzweißfilme, z. B. von Agfa den Dia Direct (auch ⭬ Agfa Scala eignet sich) oder von Kodak den Professional B/W Duplicating Film SO-132 (↱ Datenblatt).
Zum Duplizieren gab es spezielle Geräte (slide copier) mit einer filterbaren Beleuchtungseinrichtung (Blitz- oder Dauerlicht) und einer Vorrichtung zur Kontrastminderung (falls man regulären Film zum Duplizieren verwendet); z. B. den Illumitran slide copier von Bowens.
D. wurde wegen des geringen Kontrasts gelegentlich auch für Portraitfotografie verwendet.
s. a. ⭬ Zwischennegativ
engl.: duplicating film
DX-Codierung (digital index)
Von Kodak definierte maschinenlesbare Codierung von ⭬ Filmempfindlichkeit, Filmlänge und Belichtungsspielraum der Schicht auf Filmpatronen: Ein Schachbrettmuster im CAS-Code für Kameras (Camera Auto Sensing Code) und ein Barcode für Entwicklungsmaschinen.
Kann die Kamera keinen DX-Code lesen, wird üblicherweise ISO 100/21° angenommen; es gibt allerdings Kameras (z. B. Nikon F65), die das Einlegen des Films verweigern, wenn der DX-Code auf der Filmpatrone fehlt.
Lit.:
Frech, Martin: »DX-Code ändern«. In: Notizen zur Fotografie. 10. Dez. 2007. Online: ↱ nzf.
medienfrech. [2024-05-30]de/ NzF/ 2007-12-10/ DX-Code-aendern. html
Dye Transfer (Kodak; hist.)
Negativ-Positiv-CMY-Farb-Umdruck-Verfahren von Gelatine-Reliefs; eine Weiterentwicklung des ⭬ Carbrodruckverfahrens; Details erklärt der Meister in Ctein [o. D.]
Lit.:
Ctein: What is Dye Transfer?. o. D. Online: ↱ ctein.
com/ [2024-08-01]dyetrans. htm Doubley, David: Dye Transfer Archives. Online: ↱ daviddoubley.
com/ [2024-08-01]DyeTransfer. htm Kodak Dye Transfer Process. Firmenschrift Kodak E-80. o. D.
E
E-6-Prozess
Von Kodak definierter ⭬ chromogener Prozess zur Entwicklung von ⭬ Ektachrome-Farbdiafilmen und kompatiblen (⭬ Diafilm); Fuji nennt ihren zu E-6 kompatiblen Prozess CR-56, der von Agfa hieß AP-44.
Lit.:
- Agfacolor Process 44 Technische Daten A 36. Firmenschrift Agfa-Gevaert. o. D.
ECN-2-Prozess (Eastman Color Negative)
Von Kodak definierter ⭬ chromogener Prozess zur Entwicklung von Farbnegativ-Kinefilmen; als Nachfolger für ECN 1974 eingeführt mit dem Filmmaterial Eastman Color II Negative, Typ 5247/
7247 .Lit.:
Flueckiger, Barbara: Timeline of Historical Film Colors. 2012 ff. Online: ↱ filmcolors.
org/ [2024-06-09]timeline-entry/ 1406/ Processing Kodak Motion Picture Films, Module 7 ; Process ECN-2 Specifications. Firmenschrift Kodak H-24.07. 2020. Online: ↱ kodak.
com/ [2020-06-04]content/ products-brochures/ Film/ Processing-KODAK-Motion-Picture-Films-Module-7. pdf
ECO 4812 (Moersch)
proprietärer ⭬ Entwickler für ⭬ Silbergelatine-Fotopapier
ohne ⭬ Hydrochinon ⚠
↱ Webseite d. Herstellers mit Beispielbildern
Edeldruckverfahren, kunstfotografische
Sammelbegriff für verschiedene Negativ-Positiv-Verfahren aus dem späten 19. Jh. zur Herstellung von Bildern mit ›künstlerischer‹ Anmutung von einem fotografischen Negativ (zur Bewegung der Kunstfotografen siehe Frech [2014]).
Fotogravüre
⭬ Gummidruck (zur Herstellung von Einzelblättern; kein Druckverfahren)
Lichtdruck
⭬ Platindruck (zur Herstellung von Einzelblättern; kein Druckverfahren)
Lit.:
Frech, Martin: »Die Phase des Pictorialismus in der Geschichte der Fotografie«. In: Notizen zur Fotografie, 17. Mai 2014. Online: ↱ nzf.
medienfrech. [2024-07-27]de/ NzF/ 2014-05-17/ Pictorialismus-in-der-Geschichte-der-Fotografie. html Heidtmann, Frank: Kunstphotographische Edeldruckverfahren heute. Berlin: Berlin-Verlag, 1978. ISBN 3-87061-183-9
E I, exposure index
Eine von der ⭬ Nennempfindlichkeit des gegebenen Films abweichende Empfindlichkeitseinstellung am ⭬ Belichtungsmesser
Wenn z. B. ein ISO 400/27°-Film wie ein ISO 200/24°-Film belichtet wird (1 Blende Überbelichtung), wird dieser mit einem E I von 200 belichtet.
s. a. ⭬ Filmempfindlichkeit
Lit.:
ISO vs EI Speed Ratings for Kodak Films. Firmenschrift Kodak CIS-185. Nov. 1996. Online: ↱ 125px.
com/ [2022-09-09]docs/ techpubs/ kodak/ cis185-1996_11. pdf
engl.: exposure index, speed setting
Einbad Fixierentwickler, Einbadentwickler, Monobad
Wie der Name schon sagt: ⭬ Entwickler, der den ⭬ Fixierer enthält; nach dem Monobad muss nur noch gewässert werden; das geht schnell, da das Monobad eine alkalische Lösung ist.
Einbad Fixierentwickler sind Voraussetzung für die ⭬ Sofortbild-Fotografie und nützlich, wenn man ein paar Minuten Fixierzeit einsparen möchte, die Bildqualität aber eine untergeordnete Rolle spielt; z. B. früher bei der Zielfotografie im Sport.
Die Rezeptur ist so abgestimmt, dass der Entwickler fertig ist, bevor der Fixierer übernimmt. Soll das perfekt funktionieren, müsste für jede fotogr. ⭬ Schicht ein spezielles Monobad zusammengestellt werden. Für die Chemie-Paste in den Sofortbild-Filmen wird das so gemacht.
Die üblichen Monobad-Rezepturen sind jedoch ein Kompromiss: Alle Filme bekommen dieselbe Entwicklungszeit, egal, wie lange man den Film darin badet (da nach wenigen Minuten nur noch der Fixierer wirkt). Daher funktionieren die üblichen Monobäder eher mit gering- bis mittelempfindlichen Filmen. Die Temperatur spielt eine Rolle; damit kann man experimentieren.
Will man unbedingt ein Monobad verwenden – z. B. auf Reisen – ist es sinnvoll, verschiedene Filme damit zu testen (jeweils mit Belichtungsreihen, um den optimalen ⭬ EI zu finden) und den zu verwenden, der am besten zum gewählten Monobad passt.
proprietäre Produkte:
- FPP Super MonoBath BW Developer (Pulver oder flüssig)
enthält ⭬ Hydrochinon ⚠
↱ Webseite d. Herstellers [2024-07-27] - Df 96 (⭬ CineStill Film)
nicht verwechseln mit ⭬ D-96!
enthält ⭬ Hydrochinon ⚠
↱ Webseite d. Herstellers [2024-07-27] - Monotenal, Monophen (Tetenal; hist.)
Rezeptur nach Donald Qualls (2004-09-10 auf rec.photo.darkroom; via ↱ covingtoninnovations.
com/ [2024-07-27]):hc110 - 32 ml ⭬ HC-110 (enthält ⭬ Hydrochinon ⚠)
- 100 ml Ammoniak
- 20 ml Ilford Rapid Fixer
- auf 500 ml auffüllen mit Wasser
- sofort verwenden
engl.: monobath
Lit.:
Anchell (2016), S. 56 ff. [⭬ Literatur]
Haist, Grant: Monobath Manual. Hastings-On-Hudson N. Y.: Morgan & Morgan, 1966
- FPP Super MonoBath BW Developer (Pulver oder flüssig)
Einwegkamera
Eisenblaudruck
Eiweißlasurfarbe
Eine nicht deckende pigmentierte Farbe zum ⭬ Ausflecken und Retuschieren auf ⭬ Fotopapier und ⭬ Dias.
Website d. Herstellers: ↱ rohrer-klingner.de/de/diaphoto-dye-lasurfarbe/ [2024-07-27]
Ektachrome
Palette an ⭬ Diafilmen von Kodak zur Verarbeitung im ⭬ E-6-Prozess; 2012 eingestellt, 2018 als Ektachrome E 100 wiederbelebt (↱ Datenblatt: Kodak-Publ. E-4000) [2024-07-04]
In guten Zeiten gab es eine breite Palette an Ektachrome-Filmen; Stand 1998:
Name Kürzel Eigenschaften Ektachrome E 100 S
E 100 S
⭬ Tageslichtfilm; gesättigte Farben, natürlich wirkende Hauttöne
Datenblatt: Kodak-Publ. E-163 und E-164Ektachrome E 100 SW
E 100 SW
⭬ Tageslichtfilm; gesättigte Farben, leichter ⭬ Warmton (quasi eingebauter ⭬ Wärmefilter)
Datenblatt: Kodak-Publ. E-163 und E-164Ektachrome E 100 VS
E 100 VS
⭬ Tageslichtfilm; stark gesättigte Farben
Datenblatt: Kodak-Publ. E-163Ektachrome E 200
E 200
⭬ Tageslichtfilm; gut zum ⭬ Pushen
Datenblatt: Kodak-Publ. E-28Ektachrome 100
EPN
⭬ Tageslichtfilm; gute Farbwiedergabe, für Studio- und Katalogfotografie
Datenblatt: Kodak-Publ. E-27Ektachrome 100 Plus
EPP
⭬ Tageslichtfilm; gesättigte Farben, für Studio- und Katalogfotografie
Datenblatt: Kodak-Publ. E-113Ektachrome 64
EPR
⭬ Tageslichtfilm; gute Farbwiedergabe, sehr feinkörnig
Datenblatt: Kodak-Publ. E-8Ektachrome 160 T
EPT
⭬ Kunstlichtfilm
Datenblatt: Kodak-Publ. E-144Ektachrome 320 T
EPJ
⭬ Kunstlichtfilm
Datenblatt: Kodak-Publ. E-145Ektachrome 64 T
EPY
⭬ Kunstlichtfilm; gut für Holztöne
Datenblatt: Kodak-Publ. E-130Ektachrome 400 X
EPL
⭬ Tageslichtfilm; leichter ⭬ Warmton
Datenblatt: Kodak-Publ. E-161Ektachrome P 1600x
EPH
⭬ Tageslichtfilm; sehr hochempfindlich
Datenblatt: Kodak-Publ. E-147EPH ist für ⭬ Push-Entwicklung vorgesehen.
Ektachrome E 200
EPD
⭬ Tageslichtfilm; gut für ⭬ Crossentwicklung; ältere Version des E 200; nur als 120er-Rollfilm
Ektachrome Infrared
EIR
⭬ Falschfarbenfilm; nur als ⭬ Kleinbildfilm
Datenblatt: Kodak-Publ. TI-2323Lit:
E. Firmenschrift Kodak PPI-691. 1998.
Kodak Professional Color Transparency Films. Firmenschrift Kodak E103RF. 2012.
Ektachrome R-3 (hist.)
Kodak-Prozeß für Ektachrome-22-Farbumkehrpapiere; eingeführt 1983
Elon (Kodak)
Kodak-Name für Metol als Bestandteil in ⭬ Entwicklern
ELVIS (hist.)
Electronic Video Interactive System; Steuerprogramm für Interaktives Kino von Martin Frech (1990/91).
Lit.:- Frech, Martin: Interaktives Kino [Diplomarbeit, Fachhochschule für Druck Stuttgart], 1991. 🗎 ausgew. Seiten
- Frech, Martin: »Privat-Programm: Kommt das Interaktive Kino?« In: Video Professional. Schiele & Schön. 2 (1992) 3, S. 6 ff.
Emulsion
emulsionsbasierte Fotografie
Sammelbezeichnung für traditionelle, nicht-digitale Verfahren der fotogr. Bilderzeugung; »analoge Fotografie«
siehe auch mein → ManifestEntrastern
engl.: descreening
Entwickler, Hervorrufer
Das Entwickeln ist ein Schritt im ⭬ Entwicklungsprozess konventioneller fotogr. ⭬ Schichten.
Der E. ist eine Flüssigkeit, die in der belichteten fotogr. Schicht negative oder positive Bilder hervorruft.
E. gibt es als Pulver (zum Lösen in Wasser) oder als Flüssigkonzentrate als proprietäre Produkte zu kaufen – man kann sie jedoch auch nach veröffentlichten Rezepten aus den Rohchemikalien selbst zusammenstellen.
Wichtigste Bestandteile eines E. sind die ⭬ Entwicklersubstanz sowie eine Schutzsubstanz (verhindert die vorzeitige Oxydation der Entwicklersubstanz; meist Nariumsulfit). Die meisten E. enthalten zusätzlich Alkalien (zur Beschleunigung der Entwicklung) und Verzögerer (zum Schutz der unbelichteten Silberalogenide).
ausgewählte Schwarzweiß-Negativentwickler:
- ⭬ Caffenol (Selbstansatz nach Dr. Scott Williams/
RIT) - ⭬ D-19 (Kodak-Rezeptur; Selbstansatz)
- ⭬ D-23 (Kodak-Rezeptur; Selbstansatz)
- ⭬ D-76 (Kodak)
- ⭬ ID-11 (Ilford)
- ⭬ HC-110 (Kodak)
- ⭬ PC-TEA (Selbstansatz)
- ⭬ Rodinal (urspr. Agfa; dort auch PaRodinal)
- ⭬ XTOL (Kodak)
ausgewählte Schwarzweiß-Papierentwickler:
- ⭬ Adotol Konstant (Adox; urspr. ORWO N113)
- ⭬ Dektol (D-72, Kodak)
- ⭬ ECO 4812 (Moersch)
- ⭬ Eukobrom (Tetenal)
- ⭬ Fomatol PW (Foma)
- ⭬ Muligrade Developer (Ilford)
- ⭬ Neutol (Adox; urspr. Agfa)
- ⭬ Variobrom WA (Tetenal)
Die ergiebigsten zeitgenössischen Monografien zu diesem Thema: Anchell (2016) und Troop/
Anchell (2020) [⭬ Literatur] engl.: developer; soup (slang)
- ⭬ Caffenol (Selbstansatz nach Dr. Scott Williams/
Entwicklersubstanz
Die E. reduziert die Silberionen der belichteten Silberalogenide (das latente Bild) schneller zu Silberatomen als die unbelichteten (die Latentbildkeime wirken katalytisch) – und wird dabei selbst oxydiert.
Wichtige Entwicklersubstanzen sind
- Derivate der Ascorbinsäure, ascorbic acid, Vitamin C
↱ CAS-Stoffdatenbank
z. B. als Natriumisoascorbat in ⭬ XTOL - Brenzcatechin, Catechol
↱ CAS-Stoffdatenbank
⭬ Stain bildend; z. B. in ⭬ Tanol (Moersch) - Glycin
↱ CAS-Stoffdatenbank - ⭬ Hydrochinon ⚠ (= Kodak Quinol)
↱ CAS-Stoffdatenbank - Metol (= Kodak Elon)
↱ CAS-Stoffdatenbank - p-Aminophenol
↱ CAS-Stoffdatenbank
z. B. in ⭬ Rodinal - Phenidon
↱ CAS-Stoffdatenbank
z. B. in ⭬ HC-110 - Pyrogallol
↱ CAS-Stoffdatenbank
⭬ Stain bildend; z. B. in PMK (Gordon Hutchings)
Erik Prestmon erklärt, wie er einen Entwickler selbst entwirft, ansetzt und testet:
- Prestmon, Erik: Designing a developer. Part one. 11. April 2012. Online: ↱ ascorbate-developers.
blogspot. [2022-07-23]com/ 2012/ 04/ designing-developer-part-one. html - Prestmon, Erik: Designing a developer part 2. Alkali and restrainer. 13. April 2012. Online: ↱ ascorbate-developers.
blogspot. [2022-07-23]com/ 2012/ 04/ designing-developer-part-2-alkali-and. html - Prestmon, Erik: Designing a developer part 3. Getting chemicals and mixing the developer. 17. April 2012. Online: ↱ ascorbate-developers.
blogspot. [2022-07-23]com/ 2012/ 04/ designing-developer-part-3-geting. html - Prestmon, Erik: Designing a developer part 4. Testing and evaluation. 22. April 2012. Online: ↱ ascorbate-developers.
blogspot. [2022-07-23]com/ 2012/ 04/ testing-developer. html
engl.: developing agent
- Derivate der Ascorbinsäure, ascorbic acid, Vitamin C
Entwicklungsprozess für fotogr. ⭬ Schichten
- evtl. ⭬ vorwässern
- evtl. vorhärten (⭬ Härtebad)
- entwickeln
- evtl. entfernen der ⭬ Rem-jet-Schicht (s. dort)
- ⭬ Farbentwicklung
- ⭬ Schwarzweißentwicklung
- ⭬ Entwickler
- Kinetik:
Kippentwicklung/Rotationsentwicklung
⭬ unterbrechen/
stoppen (oder zwischenwässern)evtl. ⭬ bleichen
fixieren (⭬ Fixierer)
zwischenwässern
evtl. tonen (⭬ Tonung)
zwischenwässern
evtl. härten (⭬ Härtebad)
evtl. ⭬ Auswässerungshilfe
schlusswässern
evtl. ⭬ Netzmittel- bzw. Bildsilberstabilisierungsbad
Essigsäure-Syndrom
Von Harold Brown geprägter Begriff für die Hydrolyse des Acetatträgers von ⭬ Sicherheitsfilm, Magnetbändern u. ä.: Die Celluloseester werden unter dem Einfluss von Feuchtigkeit gespalten, es entsteht u. a. Essigsäure, die stark riecht, woran man das Problem schnell erkennt; das Monitoring erfolgt mit Hilfe von pH-Indikatoren (Acid-Detection-Strips).
Das E. setzt prinzipiell bei der Produktion des Materials ein und ist irreversibel; durch geeignete Lagerbedingungen (trocken und kalt, ggf. zusätzlich Säureextraktoren) kann es deutlich verzögert werden: Haltbarkeit bei 80 % r. F./
35 °C 4 Jahre; bei 60 % r. F./ 24 °C 20 Jahre; bei 40 % r. F./ 7 °C 300 Jahre; bei 20 % r. F./ 2 °C >1000 Jahre. Wird das E. im Archiv bemerkt, muss das betroffene Material sofort separiert werden, da die Essigsäure den restl. Bestand ›infiziert‹.
Lit.:
Amidon, Audrey: »Film Preservation 101: Why does this film smell like vinegar?«. In: The Unwritten Record. 19. Juni 2020. Online: ↱ unwritten-record.
blogs. [2024-06-30]archives. gov/ 2020/ 06/ 19/ film-preservation-101-why-does-this-film-smell-like-vinegar/ Herbst, Helmut: »Zerfall unseres filmischen Erbes ; Wer hat Angst vorm Vinegar-Syndrome?«. In: Film & TV Kamera. 11. Nov. 2013. Online: ↱ filmundtvkamera.
de/ [2024-06-19]branche/ wer-hat-angst-vorm-vinegar-syndrome/ Jeavons, Clyde: »Obituary Harold Brown«. In: The Guardian. 12. Dez. 2008. Online: ↱ theguardian.
com/ [2024-06-30]film/ 2008/ dec/ 12/ harold-brown-obituary Müller, Anna-Maija und Zürcher, Regula: »Zelluloseazetat-Filme – vorprogrammiertes „Essig-Syndrom“ (vinegar syndrome)«. In: Der Archivar. 60 (2007) 4, S. 346–349.
engl.: vinegar syndrome
ESTAR (Kodak)
Markenname für Kodaks Polyester-Filmträger (⭬ Schicht)
↱ Datenblatt [2024-07-25]Eukobrom (Tetenal; hist.)
proprietärer ⭬ Entwickler für ⭬ Silbergelatine-Fotopapier
enthält ⭬ Hydrochinon ⚠
umweltfreundliche Variante ohne ⭬ Hydrochinon ⚠: Eukobrom AC (hist.)
EV (exposure value; Eᵥ)
F
f-stop-printing
f-Zahl, Blendenzahl
engl.: f-stop; f-number
Fachkamera
Sammelbezeichnung für Kameras, die zu speziellen Zwecken konstruiert sind, häufig modular; bieten meist umfangreiche Verstellmöglichkeiten (z. B. zur Schärfedehnung); werden üblicherweise stativgebunden und meist mit ⭬ Planfilmen genutzt, seltener mit ⭬ Rollfilmen.
engl.: view camera
Lit.:
Grepstad, Jon: Building a Large Format Camera. Plans and Instructions for Building a 4 × 5 Monorail Camera. 2nd, rev. ed. Oslo: 2000. Online: ↱ jongrepstad.
com/ [2022-12-04]building-a-large-format-camera/ FAQ rund um den Selbstbau einer Fachkamera (inkl. Literaturliste):
Grepstad, Jon: View Camera Construction FAQ. Online: ↱ jongrepstad.com/ [2022-12-04]building-a-large-format-camera/ view-camera-construction-faq-2/
Fachlabor
s. a. ⭬ Großlabor
Falschfarbenfilm
Beim ›normalen‹ Farbfilm sind den rot-, grün- und blauempfindlichen ⭬ Schichten die jeweils komplementären Farben Cyan, Magenta und Gelb zugeordnet. Bei Falschfarbenfilmen sind entweder die Schichten anders sensibilisiert (⭬ Sensibilisierung), den jeweiligen Schichten sind andere Farben zugeordnet oder beides.
Populäre F. waren die nicht mehr produzierten ⭬ Diafilme EIR (↱ Datenblatt [2024-07-27]) und Aerochrome (↱ Datenblatt [2024-07-27]) von Kodak. Deren drei Schichten sind für Grün, Rot und Infrarot sensibilisiert (⭬ Infrarotfotografie). Der grünen Schicht ist Gelb, der roten Magenta und der infraroten Cyan zugeordnet. Hauptanwendungsgebiet für die Filme war die Luftbildfotografie. Auf Grund der speziellen Farbdarstellung wurden sie jedoch auch für die bildmäßige Fotografie verwendet (siehe z. B. Richard Mosses mehrfach ausgezeichnetes Kongo-Projekt »Infra«).
Der ›Blue-Insensitive Color Film‹ von GAF/
USA war ein für Blau unempfindlicher aber mit ASA 1000 hochempfindlicher Diafilm für Unterwasser- und Luftbildfotografie. ⭬ Lomographys Farbnegativfilm Lomochrome Purple ist zwar ein Falschfarbenfilm (Grün wird Lila, Gelb fehlt, Lila wird Grün), jedoch nicht infrarotempfindlich und damit höchstens eine Annäherung an EIR/
Aerochrome, aber keine korrekte Simulation – und schon gar kein Ersatz. Eine gute (⭬ hybride) Simulation ist, das Motiv dreimal auf Schwarzweiß-⭬ Infrarotfilm zu belichten – analog zur ⭬ Dreifarbenfotografie – jeweils durch einen 720 nm-Infrarot-, einen Grün- und einen Rotfilter; letztere jeweils kombiniert mit einem IR-Sperrfilter. Die Digitalisate werden zum Farbbild kombiniert (autoalign hilft): Das rotgefilterte Schwarzweißbild wird der Grünauszug, das grüngefiltete wird der Blauauszug und das infrarot gefilterte wird der Rotauszug.
s. a. ↱ teaandtechtime.com/ [2024-07-27]an-analog-aerochrome-film-replacement/ Die Simulation der EIR/
Aerochrome-Farben ist auch mit einer für Infrarotempfindlichkeit modifizierten Digitalkamera und einem entsprechenden Filter möglich (z. B. Kolari Vision IR Chrome: ↱ kolarivision. com/ [2024-07-27]).product/ kolari-vision-ir-chrome-lens-filter ↱ Jason Kummerfeldt hat ein weiteres Verfahren vorgestellt [2024-07-27], basierend auf einem ↱ Schema von JW Wong [2024-07-27].
Lit.:
[IHAVE2PILLOWS]: »LomoChrome Purple XR: How to Get that Purple«. In: Lomography Magazin. 7. März 2014. Online: ↱ lomography.
de/ . [2022-06-16].magazine/ 270862-lomochrome-purple-xr-how-to-get-that-purple Pepper, Jens: »Schönheit und Ästhetik als Waffe ; Werkschau von Richard Mosse in Bremen«. In: Photonews. Juni 2022, S. 20.
engl.: false-colour film
fanzine, fan magazine
Farbauszug, Farbseparation, Farbsatz
Die üblichen Druckverfahren arbeiten mit einer Palette definierter subtraktiver Grundfarben (beispielsweise ⭬ CMYK), die jeweils ausschließlich im Vollton gedruckt werden (Mehrfarbendruck). Jedes farbige Druckbild entsteht dabei durch das exakte Übereinanderdrucken von Anteilen dieser Grundfarben am entsprechenden Motiv – sollen Abstufungen der Vollfarben simuliert werden, müssen diese ⭬ aufgerastert sein.
Daher muss das zu druckende Farbbild zuerst in die Grundfarben des Druckverfahrens zerlegt werden, das ist die Farbseparation; dabei entstehen die Farbauszüge, die zusammen den Farbsatz bilden.
Analoge Farbseparation für den CMYK-Druck:
Fotografische Reproduktion der Vorlage: Drei Schwarzweißaufnahmen auf panchromatischen Film durch Farbfilter der Komplementärfarben ergeben je ein Farbauszug-Negativ für den roten, den grünen und den blauen Bildanteil.
Da die praktisch vorhandenen Farben nicht rein genug sind, damit deren Zusammendruck neutrale Grau/
Schwarz-Töne ergibt (sog. reiner Buntaufbau), muss ein zusätzlicher Schwarzauszug hergestellt werden, meistens durch den Unbuntaufbau (GCR; ›langes Schwarz‹), manchmal auch durch die Unterfarbenreduktion (UCR; ›kurzes Schwarz‹) oder den Unbuntaufbau mit Buntfarbenaddition (UCA). Dabei werden – je nach Verfahren – alle oder Teile der Bildbereiche, die gleiche C-M-Y-Dichten aufweisen, durch Schwarz ersetzt. Rastern des Farbsatzes mit unterschiedlichen Winkeln je Farbauszug.
Belichten der Druckplatten
s. a. ⭬ Dreifarbenfotografie
engl.: colour/
color separation Farbdiapositiv
Farbentwicklung
-
- ⭬ C-41-Prozess (Stehbild-Negativ-Entwicklung)
- ⭬ E-6-Prozess (Umkehr-Entwicklung zum ⭬ Diapositiv)
- ⭬ ECN-2-Prozess (Kinefilm-Negativ-Entwicklung)
- ⭬ RA-4-Prozess (Positiv-Papier-Entwicklung)
-
Farbfilter
hier:
- Farbkonversionsfilter und Farbkorrekturfilter
- Farbausgleichsfilter
- Kontrastfilter für die Schwarzweißfotografie
- Farbauszugsfilter für die ⭬ Dreifarbenfotografie
- Infrarot-Filter
- Literatur
Farbkonversionsfilter* und Farbkorrekturfilter
Wenn die ⭬ Farbtemperatur des Aufnahmelichts nicht zur spektralen ⭬ Sensibilisierung der fotogr. ⭬ Schicht passt, wird das Motiv nicht farbrichtig abgebildet. Will man diesen Farbstich ausgleichen, verwendet man einen Farbfilter: für drastische Änderungen einen Farbkonversionsfilter, für deutliche Änderungen einen Farbkorrekturfilter und für subtile Anpassungen einen Farbausgleichsfilter.
Die Wirkung eines Filters wird in ⭬ mireds angegeben: rötliche Filter haben positive mireds-Werte, bläuliche negative – damit lässt sich rechnen (Vorzeichen beachten): [korrigierte Farbtemperatur] = [mireds-Wert d. Filters] plus [Farbtemperatur d. Aufnahmelichts]
↱ Mireds-Rechner des Filter-Herstellers Tiffen
Werden Filter verwendet, muss die Belichtung korrigiert werden. Den konkreten Korrekturwert (meist angegeben in Blendenstufen) entnimmt man den Technischen Informationen des Filmherstellers oder ersatzweise denen des Filterherstellers.
Auswahl gebräuchlicher Filter
Wird ⭬ Tageslichtfilm mit ⭬ Kunstlicht belichtet, bekommen die Aufnahmen einen gelblich-orangen Farbstich; dieser wird mit einem bläulichen Filter korrigiert (Rotanteile im Aufnahmelicht werden gesperrt).
engl.: CTB filter (convert to blue; colour temperature blue); LB filter (light balancing filter blue)
Farbtemperatur
vorh. Licht → FilmFilter
Kodak-Wratten
≙3000 K → 3200 K
3200 K → 3400 K
5000 K → 5500 K82 A
↱ TransmissionsdiagrammKB 2 2800 K → 3200 K
4700 K → 5500 K82 B
↱ TransmissionsdiagrammKB 3 2800 K → 3200 K
2950 K → 2400 K
4400 K → 5500 K82 C
↱ TransmissionsdiagrammKB 6 3800 K → 5500 K
2700 K → 3400 K
2600 K → 3200 K80 C*
↱ TransmissionsdiagrammKB 9 3400 K → 5500 K
2500 K → 3400 K
2400 K → 3200 K80 B*
↱ TransmissionsdiagrammKB 12 3200 K → 5500 K
2350 K → 3400 K
2250 K → 3200 K80 A* (= Fuji LBB-12)
↱ TransmissionsdiagrammKB 15 Zur Nomenklatur 3. Spalte:
K = Korrektur; B = Blau; [Zahl] = ca.-Betrag der Farbverschiebung in [mireds ÷ 10]Wird ⭬ Kunstlichtfilm mit Tageslicht belichtet, bekommen die Aufnahmen einen bläulichen Farbstich; dieser wird mit einem rötlichen Filter korrigiert (Blauanteile im Aufnahmelicht werden gesperrt).
Kunstlichtfilm wird kaum noch genutzt, die rötlichen Filter werden jedoch auch gerne als Farbfilter vor dem Blitzgerät verwendet.
s. a. ⭬ Wärmefilter
engl.: CTO filter (convert to orange; colour temperature orange); LA filter (light balancing filter amber)
Farbtemperatur
vorh. Licht → FilmFilter
Kodak-Wratten
≙3400 K → 3200 K
6100 K → 5500 K81 A
↱ Transmissionsdiagramm
Etwas rötlicher als ein ⭬ Skylightfilter; taugt als immer-drauf-Filter wenn man seine Dias etwas wärmer mag.KR 2 3500 K → 3200 K
6450 K → 5500 K81 B
↱ TransmissionsdiagrammKR 2,5 3600 K → 3200 K
3750 K → 3400 K
3800 K → 5500 K81 C
↱ Transmissionsdiagramm
Gut für angenehme Hauttöne und schöneres Weiß/Schwarz (Kleidung bei Hochzeitsfotografie) im Schatten. KR 3 8400 K → 5500 K
3850 K → 3200 K81 EF
↱ TransmissionsdiagrammKR 6 9900 K → 5500 K
4700 K → 3400 K85 C*
↱ TransmissionsdiagrammKR 9 5500 K → 3400 K 85*
↱ Transmissionsdiagramm
Das ist z. B. der in den Super-8-Kameras standardmäßig eingeschwenkte Filter, da Super-8-Film üblicherweise ⭬ Kunstlichtfilm (Typ A) war.KR 12 5500 K → 3200 K 85 B*
↱ TransmissionsdiagrammKR 15 Zur Nomenklatur 3. Spalte:
K = Korrektur; R = Rot; [Zahl] = ca.-Betrag der Farbverschiebung in [mireds ÷ 10]engl.: colour conversion filter, light-balancing filter, LB filter
Farbausgleichsfilter
Soll es exakt werden, nutzt man zur Analyse des Aufnahmelichts ein Farbtemperaturmessgerät (Kolorimeter) und korrigiert kleinste Verschiebungen zur spektralen Sensibilisierung der fotogr. ⭬ Schicht mit Farbausgleichsfiltern (Kodak: CC-Filter; Agfa: AK-Filter).
engl.: colour compensating filter
Kontrastfilter für die Schwarzweißfotografie (Aufnahmefilter)
(für Kontrastfilter zur Nutzung mit kontrastvariablem Fotopapier: siehe ⭬ dort)
Farbfilter für Schwarzweißfilme lassen auf ⭬ panchromatischen fotogr. ⭬ Schichten die Filterfarbe heller erscheinen, dessen Komplementärfarbe dunkler; sie dienen der Kontrastbeeinflussung. Die Filter gibt es jeweils in verschiedenen Dichten zur Differenzierung der Wirkung.
Wichtig ist, bei der Belichtung die Filterfaktoren zu berücksichtigen. Diese sind abhängig vom Filmmaterial und der Lichtquelle, daher unbedingt die Datenblätter der Filmhersteller lesen und nicht stumpf die Werte der Filterhersteller übernehmen.
Test zur Ermittlung des Filterfaktors:
Aufnahme ohne Filter; Belichtungsparameter gemessen ohne Filter
Aufnahme mit Filter; Belichtungsparameter gemessen durch den Filter
Aufnahme mit Filter; Belichtungsparameter wie in Schritt 2, jedoch Blende um eine halbe Stufe geöffnet
Aufnahme mit Filter; Belichtungsparameter wie in Schritt 2, jedoch Blende um eine ganze Stufe geöffnet
evtl. eine weitere Aufnahme mit Filter; Belichtungsparameter wie in Schritt 2, jedoch Blende um eineinhalb Stufen geöffnet
Film entwickeln usw.
⭬ Kontaktstreifen anfertigen; Belichtungszeit so wählen, dass die erste (ungefilterte) Aufnahme korrekt erscheint
diejenige gefilterte Aufnahme aussuchen, die der ersten am nächsten kommt
Korrekturwert ermitteln und merken
Bei manchen ⭬ Belichtungsmessern kann man den Korrekturwert hinterlegen.
Filterfarbe Grau-Wiedergabe auf panchromatischen Schichten Rot Grün Blau Gelb heller heller dunkler Grün dunkler heller dunkler Orange heller dunkler dunkler Rot heller dunkler dunkler Blau dunkler dunkler heller Der populärste Kontrastfilter ist der mittlere Gelbfilter (benannt u. a. als K2, Yellow #8, Y48 [= sperrt bis 480 nm]). Klassische Schwarzweißfilme sind zu empfindlich für Blau/
Violett/ UV, daher werden diese Farben für unsere Wahrnehmung ohne Gelbfilter zu hell wiedergegeben; insbesondere der Himmel. Das Ausmaß dieses Effekts hängt jedoch von der Lichtsituation und vom Filmmaterial ab. So schreibt Kodak: Die Blauempfindlichkeit der KODAK PROFESSIONAL T-MAX Filme ist etwas geringer als die anderer panchromatischer Schwarzweißfilme von Kodak. Dadurch entspricht die Wahrnehmung dieses Films eher der Wahrnehmung des menschlichen Auges. Das bedeutet, dass Blautöne von diesem Film ggf. etwas dunkler dargestellt werden und daher natürlicher wirken. (Kodak Professional T-MAX 400 Film. Firmenschrift Kodak F-4043. Okt. 2007. (Ansel Adams vertieft das Thema Kontrastfilter in Das Negativ, Kap. 5.)
s. a. ⭬ Sensibilisierung
engl.: black-and-white contrast filter
Farbauszugsfilter für die ⭬ Dreifarbenfotografie
(Für ⭬ Farbauszüge zu Reprozwecken nutzt man leicht andere Filter.)
Rot [= Wratten 25]
Grün [= Wratten 58]
Blau [= Wratten 47]
engl.: colour separation filter, tricolour printing filter
s. a. ⭬ Farbauszug
Infrarot-Filter
Dunkelrot [= Wratten 88A]
sperrt Licht < 720 nm
Schwarzrot [= Wratten 87C]
sperrt Licht < 790 nm
↱ Transmissionsdiagrammengl.: infrared filter
s. a. ⭬ Infrarot-Fotografie
Literatur
Adams Ansel: Das Negativ. Übers. Fritz Presser. 9. Aufl. München: Christian, 1998
Hanke, Rudolph: Filter-Faszination. Monheim: Hama, 1977.
Kodak Filter für den Berufsfotografen. Firmenschrift Kodak P-I 1. o. D.
Farbkontrollkarte
Bei der Reproduktion von Aufsichtsvorlagen wird die F. mit fotografiert, damit man bei der Ausarbeitung eine visuelle Referenz für die Farbkorrektur hat.
Die einfachen F. (Kodak Q-13/
Q-14 und entsprechende Klone) waren für Arbeiten zu Analogzeiten brauchbar, taugen jedoch nicht zur messtechnischen Auswertung digitaler Aufnahmesysteme; dafür gibt es aufwendigere Referenztafeln, z. B. ⭬ IT 8-Targets und den SpyderCheckr von Datacolor.Webseite von Kodak zur Q-13/
Q-14 : ↱ kodak.com/ [2023-11-12]en/ motion/ page/ color-separation-guides-and-gray-scales/ Webseite von Datacolor zum Spyder
Checkr : ↱ datacolor.com/ [2023-11-12]spyder/ welcome-to-spyder-checkr/ Lit.:
Schnetz, Jakob: »Kacheln, Mosaike, Raster ; Kalkulierte Natürlichkeit in der digitalen Farbfotografie«. In: Rundbrief Fotografie. Bd. 29 (2022), Nr. 1, S. 7–20
s. a. ⭬ IT 8-Target; ⭬ Testtafel
Farbnegativfilm
Farbsatz
Farbseparation
engl.: colour separation
Farbtemperatur
Wird ein (theoretischer) Schwarzer Körper – gleichmäßig erwärmt, ändert sich seine Farbe mit dem Anstieg der Temperatur: von Schwarz über Rot und Weiß zu Hellblau (das ist die gekrümmte Linie unten rechts im CIE-XYZ-»Schuhsohlendiagramm«).
Übliche ›weiße‹ Lichtquellen mit einem kontinuierlichen Spektrum geben Licht in einer Farbe ab, die ungefähr der Farbe des Schwarzen Körpers bei einer bestimmten Temperatur entspricht. Diese Temperatur – gemessen in Kelvin – ist die Farbtemperatur; für ›farbiges‹ Licht gilt das nicht.
Reale Dinge absorbieren nicht die komplette auf sie einwirkende Energie, sondern reflektieren einen Teil davon. Das erklärt, weshalb das Stück Stahl nicht erst bei 3000 K rot glüht. Die Umrechnung gelingt, wenn man den Absorptionsgrad des Materials kennt.
Die F. des Sonnenlichts an einem klaren Tag ist auf 5000 K ›festgelegt‹.
Farbfilm ist für eine definierte Farbtemperatur sensibilisiert: ⭬ Tageslichtfilm für 5500 K (das ist meist auch die Farbtemperatur von Blitzlicht), ⭬ Kunstlichtfilm für 3200 K (Typ B), 3400 K (Typ A; hist.) bzw. 3800 K (Typ F für Blitzlichtbirnchen mit Aluminium-Füllung; hist).
Entspricht die Beleuchtung bei der Aufnahme diesen Farbtemperaturen, wird das Motiv auf dem jeweiligen Filmmaterial »farbrichtig« abgebildet. Wenn nicht, nutzt man ⭬ Farbfilter.
Die Farbtemperatur wird mit einem Farbtemperaturmessgerät bestimmt oder mit Farbkärtchen geschätzt (im unten abgebildeten Beispiel: Vergleich der Farbe des rechten Streifens mit den Feldern daneben).
s. a. ⭬ mireds
engl.: colour temperature
Farbtäfelchen des Gossen Lunasix zum Schätzen der Farbtemperatur mit Empfehlungen für den passenden ⭬ Farbkorrekturfilter
(hier bei 5000 Tageslicht-Leuchtstoffröhre)Farbtäfelchen des Gossen Lunasix zum Schätzen der Farbtemperatur mit Empfehlungen für den passenden ⭬ Farbkorrekturfilter
(hier bei 6500 Tageslicht im Schatten)Farmerscher Abschwächer
Lösung aus Rotem Blutlaugensalz (Kaliumferrizyanid, K₃[Fe(CN)₆]; 50 g auf 1 l Wasser = Teil 1) und Fixiersalz (Natriumthiosulfat, Na₂S₂O₃; 100 g auf 1 l Wasser = Teil 2) zum ⭬ Bleichen des Bildsilbers (je nach Verdünnung für überbelichtete oder überentwickelte Negative; für die Bearbeitung von ⭬ Prints wird noch Kaliumbromid zugegeben); aber Achtung: weg ist weg: da der ⭬ Fixierer schon in der Lösung ist, kann nicht mehr rückentwickelt werden (⭬ Rückentwicklung).
Kurz vor der Anwendung werden die Teile und 2 gemischt; der Ansatz ist nur kurz haltbar.
engl.: farmers reducer
Faustregeln
-
Die Veränderung der Filmentwicklungszeit um 25 % ändert die Gradation beim Vergrößern um eine Stufe; das gilt in beide Richtungen: Wenn Sie regelmäßig mit Gradation 4 vergrößern, verlängern Sie Ihre Filmentwicklungszeit um ¼, und printen künftig mit Gradation 3. Wenn Sie häufig Gradation 1 benötigen, verkürzen Sie die Filmentwicklungszeit um ¼ und vergrößern künftig mit Gradation 2.
s. a. ⭬ Zonensystem
Richtige Belichtung für eine Reproduktion:
⭬ Belichtungsmesser auf ⭬ E I ÷ 5 einstellen
Weißes Blatt Papier anmessen (= ⭬ Zone X), das an der Stelle des zu reproduzierenden Bildes liegt und wie dieses beleuchtet wird
Repro mit diesem Wert anfertigen
Das funktioniert, da die Vorlage einen deutlich geringeren Dynamikumfang hat als realweltliche Motive.
-
Kürzeste Belichtungszeit für das Fotografieren aus der Hand (Freihandgrenze):
mind. [Kehrwert der Brennweite] sNutzt man z. B. ein 50 mm-Objektiv, sollte die Belichtungszeit ¹⁄₆₀ s oder kürzer betragen, damit das Bild nicht verwackelt.
Prozesskontrolle beim Entwickeln von Fotopapier:
⭬ BildspurzeitSchätzung der Belichtungsparameter:
⭬ Sunny-16-RegelBei der Belichtung deutlich ⭬ überlagerten Films ist die ISO-Zahl pro Dekade seit dem ›Ablauf‹-Datum zu halbieren.
-
Faktor für die Verlängerung/
Verkürzung der Entwicklungszeit bei ⭬ Push-/ Pull-Entwicklung : 1,33[Anzahl der ›Blenden‹]
-
Ferrotypie
FFKalk (hist.)
Ein Programm unter MS-DOS für kleine und mittlere Produzenten, freie Filmemacher und alle anderen, die Filme kalkulieren und abrechnen wollen. Das Programm ist auf dem Kalkulationsschema der Filmförderungsanstalt (FFA) aufgebaut.
Version 1.0: April 1990
Version 1.1: Nov. 1990
Version 1.2: Feb. 1991
Version 1.3: Feb. 1992
Version 2.0: April 1993
Programmiert von Martin Frech; bis Mitte der 1990er-Jahre im Vertrieb der Barfuss Film/Futurum-X GmbH, Köln; nicht mehr am Markt Filmempfindlichkeit
s. a. ⭬ Nennempfindlichkeit; ⭬ Sensitometrie; ⭬ Zonensystem
engl.: film speed
Filmkennzeichnung
Informationen zum Entwicklungsprozess auf Kleinbild-Filmpatronen und Rollfilmschutzpapieren, Codierung der Filmsorte und Emulsionsnummer sowie Numerierung der Bilder auf Filmrändern bei Rollfilmen und Codierung der Filmsorte bei Planfilmen:
Farbcodierung bei ⭬ Kleinbildfilmen durch Aufdruck auf der Patrone
Farbcodierung bei ⭬ Rollfilmen durch Aufdruck auf dem Schutzpapier bzw. der Allonge
Lichtsignierung an den Rändern von Rollfilmen
⭬ Kerbcodierung am Rand von ⭬ Planfilmen
Filmkorn, Granularität
Wird ein fotografisches Bild vergrößert angeschaut, sieht man ein zufälliges Muster, das ›Filmkorn‹. Wird dieses ›Korn‹ mit einem Mikrodensitometer gemessen, erhält man mit dem ⭬ RMS-Wert einen objektivierten Wert für die ›Granularität‹ des entsprechenden Filmmaterials.
s. a. ⭬ print grain index
engl.: film grain
Filmlader für ⭬ Meterware
Umspulgerät, in das im Dunkeln eine max. 100-ft-Rolle Film eingelegt wird (⭬ Meterware). Dieses Material kann mit dem F. im Hellen in spezielle Kleinbild-Patronen umgerollt werden.
Früher (wann eigentlich?) waren die 100-ft-Rollen deutlich günstiger als die konfektionierten Kleinbildpatronen, damals hat sich das Umspulen preislich eher gelohnt als heute: Stand Nov. 2022 kosten 100-ft Ilford HP5+ etwa 100 € und eine Filmpatrone (ca. 6-mal wiederverwendbar) ungefähr 1,8 €. Wenn alles klappt, können aus einer 100-ft-Rolle 18 KB-Filme à 36 Aufnahmen geschnitten werden. Die reinen Materialkosten für den selbst konfektionierten HP5+ betragen also ca. 5,85 €. Dazu kommen anteilig die Kosten für den Filmlader (z. B. AP Bobinquick Junior: 80 €), der Zeitaufwand, das ein oder andere Missgeschick sowie eine gewisse Unsicherheit, ob der Film nicht doch den einen oder anderen Kratzer abbekommen hat oder ob die wiederverwendete Patrone noch lichtdicht ist. Ein fertig konfektionierter HP5+-Einzelfilm kostet ca. 8 €, im Zehnerpack evtl. weniger; preislich lohnt sich das Selbstladen also eher nicht.
Es gibt allerdings Filmmaterial, das man nicht fertig konfektioniert bekommt (z. B. Kinefilm; aber hat man den richtigen Wickelkern?); oder man will weniger in der Patrone als die üblichen 1,6 m; oder man hat eine Quelle für günstige Meterware …
engl.: bulk film loader
Filmrückholer
engl.: film leader retriever
Film-Typ xyz (Kodak)
Kodak begann 1913, ihre ⭬ Rollfilm-Typen zu numerieren, beginnend mit Typ 101 für die ›No. 2 Bullet‹-Kamera; dieser erste benummerte Rollfilm wurde von 1895 bis 1956 produziert. Agfa, Ansco und andere Firmen pflegten bis ungefähr zur Mitte des 20. Jh. eine eigene Nomenklatur. Die Film-Typ-Bezeichnung wurde oft in den Kameras vermerkt:
Auswahl der heute noch interessanten Film-Typen:
Für die komplette und ausführliche Liste siehe Gustavson (2009) [⭬ Literatur].Kodak-Typ ≙ Agfa-Typ Aufnahmeformat noch in
Produktionwird noch
konfektioniert110 ― 11 × 17 mm ✗ ✓
als Negativfilm: ↱ Lomography [2027-07-27] (⭬ Lomografie)Pocketfilm (⭬ Kleinstbildfilm); 16 mm breiter Film in Kassette; gab es auch als ⭬ Diafilm.
Wiederverwendung der Typ-Nummer eines 1929 eingestellten Rollfilms.
Bei ORWO hieß diese – zum Kodak-Typ 110 allerdings inkompatible – Konfektionierung »Kassette 16« (die Pentacon K 16 hatte das Aufnahmeformat 13 × 17 mm).
116 D-6 2 ½ × 4 ¼ ″ ✗ (Kodak: 1899 – 1984) ✓
↱ FFC [2027-07-27]70 mm breit 120 B-2; FB-2 abhängig von der Kamera ✓ (Kodak seit 1901) der Standard-⭬ Rollfilm für ⭬ Mittelformat-Fotografie 122 G-6 ✗ (Kodak: 1903 – 1971) ✓
↱ FFC [2027-07-27]126 ― 26 × 26 mm ✗ (Kodak: 1963 – 1999; Ferrania produzierte diesen Film noch bis 2007)
(✓)
FFP bietet korrekt perforierten Rollfilm an zum Befüllen von alten Original- oder 3D-gedruckten FakMatic-Kassetten (jedoch ohne das Schutzpapier).⭬ Instamatic; 1963; 35 mm breiter Film in Kassette (›Kodapak‹).
Wiederverwendung der Typ-Nummer eines 1949 eingestellten Rollfilms.
127 A-8, FA-8 abhängig von der Kamera ✗ (Kodak 1912 – 1995) ✓
↱ FFC [2027-07-27]s. a. ⭬ Rollfilm
135 ― abhängig von der Kamera ✓ (Kodak seit 1934) s. a. ⭬ Kleinbildfilm
Standardfilm zur Nutzung in ⭬ Kleinbild-Kameras220 ― abhängig von der Kamera (✓) s. a. ⭬ Rollfilm
240 ― 30,2 × 16,7 mm
25,1 × 16,7 mm
30,2 × 9,5 mm✗ ✗ unperforierter 24 mm breiter Film auf dünner PE-Basis;
Details siehe ⭬ APS616 PD-16 ✗ (Kodak 1931 – 1984) ✓
↱ FFC [2027-07-27]620 PB-20 ✗ (Kodak 1931 – 1995) ✓
↱ FFC [2027-07-27]ähnlich Typ 120, etwas andere Spulen (dünnere Achse, kleinere Flansche, feinere Kupplungsschlitze); hat man die entsprechenden Spulen, kann man 120er-Film selbst umrollen 828 ― 28 × 40 mm ✗ (Kodak 1935 – 1984) ✓
↱ FFC [2027-07-27]⭬ 35 mm-Film ohne Randperforation mit Papierträger auf offenen Spulen; ein Perforationsloch pro Bild; ursprünglich für die Amateur-Kamera »Kodak Bantam«
Lit.:
»Films and Plates«, in: Encyclopedia of Practical Photography, Bd. 6, Garden City (NY): 1978, S. 1055 ff
Gustavson (2009, S. 353 f.) [⭬ Literatur]
History of Kodak Cameras. Kodak Customer Service Pamphlet AA-13. Dez. 1987.
Standard Film and Plate Sizes. o. D.. Online: ↱ earlyphotography.
co. [2022-06-09]uk/ site/ sfs. html D’Asaro, Matthew: Building a Punch to Make Properly Perforated 828 Film. 24. Sep. 2014. Online: ↱ dasarodesigns.
com/ [2022-05-01; DIY-Anleitung]projects/ building-a-punch-to-make-properly-perforated-828-film
Filter
Gefärbte Folien oder Gläser, die im Objektiv (Einschubf.), vor dem Objektiv oder vor der Lichtquelle angebracht werden, um bestimmte Lichtanteile zu sperren.
Effektfilter/
Tricklinsen ⭬ Farbfilter
dort:Farbkonversionsfilter und Farbkorrekturfilter
Farbausgleichsfilter
Kontrastfilter (Aufnahmefilter für die Schwarzweißfotografie)
Farbauszugsfilter für die ⭬ Dreifarbenfotografie
Infrarot-Filter
⭬ Kontrastfilter (zur Nutzung mit kontrastvariablem Fotopapier)
engl.: filter
Fischaugenobjektiv
Gewöhnliche Objektive bilden eine Ebene, die senkrecht zur Objektivachse steht, zentralperspektivisch ab. Dagegen bilden F. eine kugelförmige Fläche (Objektschale) auf die Bildebene ab.
F. sind meist extreme Weitwinkelobjektive (Bildwinkel bis zu > 180°) um den Preis starker Verzeichnung des Bildes.
engl.: fisheye lens
Fixierer
Das Fixieren ist ein Schritt im ⭬ Entwicklungsprozess konventioneller fotogr. ⭬ Schichten.
Der Fixierer entfernt nach dem Entwickeln die nicht reduzierten Silberhalogenide aus der Schicht und macht diese damit lichtunempfindlich. Übrig bleibt bei Schwarzweißprozessen das bei der Entwicklung gebildete bildformende metallische Silber; bei Farbprozessen das Farbbild aus den während der chromogenen Entwicklung entstandenen oder nach der chromolytischen Entwicklung übrig gebliebenen Farbstoffen.
Die Fixierlösung besteht aus der fixierenden Substanz – Natriumthiosulfat (Na₂S₂O₃; engl. hypo) oder für kürzere Fixierzeiten Ammoniumthiosulfat (NH₄)2₂S2₂O₃ – und etwas zur Einstellung des pH-Werts: es gibt saure, neutrale und alkalische Fixierbäder.
Saures Fixierbad (Agfa-Rezeptur 300) Menge Substanz 200 g Natriumthiosulfat (Na₂S₂O₃) krist. 20 g Natriumdisulfit (Na₂S₂O₅) in ca. 750 ml Wasser lösen, mit Wasser auf 1 l auffüllen Ein Fixierer kann die Gelatine ⭬ härtende Zusätze enthalten (Härtefixierbad).
F. für Schwarzweiß-, Farb-, Negativ- und Positivprozesse unterscheiden sich nicht prinzipiell, sie sind nur auf den jeweiligen Prozess optimiert (pH-Wert, Zusatz von EDTA zur Komplexbildung …).
Das Fixierbad muss erneuert werden, bevor es verbraucht ist.
Werte für gutes Fixierbad:
Säuregehalt zwischen pH 4 und pH 8
Silbergehalt nicht über 2 bis 3 g/Liter
Dichtewert nur wenig unter dem Frischwert
Zum Testen gibt es mehrere Möglichkeiten:
Zur schnellen Kontrolle gibt es Teststäbchen, die kombiniert den pH-Wert und den Silbergehalt anzeigen; diese sind jedoch nicht exakt.
Die Hersteller geben die Kapazität des Fixierers an. Zählen Sie, wie viel Filme bzw. welche Fläche an Fotopapier Sie fixiert haben.
Nutzen einer Testlösung:
Testlösung für Fixierer nach ⭬ Anchell (2016, 338) Menge Substanz 5 g Kaliumpermanganat (KMnO₄)
in 80 ml Wasser lösen; mit Wasser auf 100 ml auffüllen10 ml der Testlösung in 100 ml Fixierer geben und gut mischen (schütteln); wenn ein weißer oder gelblich-weißer Niederschlag entsteht, sollte der Fixierer ersetzt werden.
Prüfen der fixierten Abzüge mit einer Testlösung:
Silber-Testlösung für Fixierbäder ST-1 (Kodak-Rezeptur) Menge Substanz 2 g Natriumsulfid (Na₂S)
in 100 ml Wasser lösen
(etwa drei Monate lang haltbar)Ein Tropfen der verdünnten Lösung (1+9) wird auf den Rand des abgequetschten Abzugs aufgetragen und nach 3 Minuten wieder entfernt. Verfärbt sich die entsprechende Stelle deutlich, befinden sich Silberverbindungen auf dem Material. Zum Vergleich führt man den Test auf einem in zwei frischen Fixierbädern verarbeiteten Fotopapier durch.
-
Für Film-Fixierer:
Im frischen Fixierer ein Stück komplett belichteten Film (z. B. den Filmanfang) im Hellen Fixieren und die Zeit messen, bis der Film komplett klar geworden ist (= initiale Klärzeit).
Das Doppelte dieser Zeit ist die minimale Fixierzeit für diesen Filmtyp; diese kann sicherheitshalber um zwei Minuten verlängert werden.
Wenn sich die initiale Klärzeit verdoppelt hat, sollte der Fixierer ersetzt werden.
Lit.:
Troop/
Anchell (2020), S. 143 ff. [⭬ Literatur]
engl.: fixer
Flecken
Flachkristallfilm
Die Form der Silberalogenidkristalle in der fotogr. ⭬ Schicht von Flachkristallfilmen ist durch kontrolliertes Kristallwachstum hinsichtlich des Verhältnis’ von Oberfläche zu Volumen optimiert: Die Kristalle sind flach, nicht kubisch wie bei den traditionellen Filmen. Dies ermöglicht eine höhere Auflösung, bessere Konturenschärfe und ein feineres Filmkorn. Dadurch unterscheidet sich der Look der mit diesen Filmen produzierten Bilder jedoch auch von denen, die auf konventionellen Filmen aufgenommen wurden.
Flachkristall-Schwarzweißfilme sind seit den 1980er-Jahren unter verschiedenen Bezeichnungen am Markt: Delta-Kristall (Ilford), Sigma-Kristall (Fujifilm), T-Kristall (Kodak).
Lit.:
Kofron, J. T. und Booms, R. E.: Kodak T-Grain Emulsions in Color Films. In: Journal of the Society of Photographic Science and Technology of Japan. Bd. 49, Nr. 6, 1986. S. 499-504. Online: ↱ jstage.
jst. [2024-07-27]go. jp/ article/ photogrst1964/ 49/ 6/ 49_6_499/ _article
engl.: tabular-grain film
Fomatol PW (Foma)
Proprietärer ⭬ Entwickler für Warmton-⭬ Silbergelatine-Fotopapiere (z. B. für Fomas Fomatone-MG-Papiere); verstärkt den ›warmen‹ (bräunlichen) Bildton der Papiere.
ohne ⭬ Hydrochinon ⚠
Fomatol PW wird in als Pulver in zwei Beuteln geliefert, die nacheinander in Wasser gelöst werden für 1 l Stammlösung; die Entwicklungszeit beträgt etwa vier Minuten. Wird der Entwickler weiter verdünnt, wird der Bildton brauner, allerdings bei deutlich verlängerter Entwicklungszeit (12 Minuten bei einer ⭬ Verdünnung von 1:3.)
↱ Infoblatt d. Herstellers [2024-07-27
Fotoalbum
engl.: photo album
Fotoautomat
Eines der bekanntesten Fotos von Franz Kafka ist ein ›Selbstportrait‹, das 1923/
1924 in einem Fotoautomaten im Kaufhaus Wertheim (Berlin, Leipziger Platz) angefertigt wurde. (↱ Digitalisat im Bildarchiv Klaus Wagenbach [2024-07-27) Lit.:
Vizzari, Anthony: »An Intro Guide to Process, Cosumables, Formulas & Set-Up for Analog Photobooths.« In: A Blog about Photobooths, Art, & Photography. 26. Nov. 2020. Online: ↱ aastudiosinc.
com/ [2024-02-16]post/ 2018/ 03/ 11/ an-intro-guide-to-process-consumables-formulas-set-up-for-analog-photobooths
engl.: auto-photography machine; photobooth
Fotofilm
Fotogramm
Fotografie, die ohne Kamera entsteht. F. werden üblicherweise in der ⭬ Dunkelkammer hergestellt, indem man opake, transluzide oder transparente Objekte auf einer lichtempfindlichen ⭬ Schicht (z. B. ⭬ Fotopapier) plaziert (direkt oder mit Abstand), den Aufbau belichtet und die Schicht im entsprechenden Prozess weiterverarbeitet. Die richtige Belichtungszeit muss ausgetestet werden.
zeitgenössische künstlerische Fotogramm-Arbeit:
↱ Tine Edel: Die vier Wände [2024-07-27Lit.:
Neusüss, F. M. (Hrsg.): Das Fotogramm in der Kunst des 20. Jahrhunderts: die andere Seite der Bilder – Fotografie ohne Kamera. Köln: DuMont, 1990. ISBN 978-3-7701-1767-3
engl.: photogram
Fotolabor
Einrichtung zur Verarbeitung von fotogr. Filmen und Papieren. Zentraler Bereich des F. ist die Dunkelkammer, in der lichtempfindliches Material verarbeitet wird. Die üblichen ⭬ Fotopapiere für die Schwarzweiß-Fotografie sind nur für Licht bis knapp 600 nm sensibilisiert; längerwelliges Licht bewirkt keine Schwärzung der fotogr. ⭬ Schicht. Daher wird die Dunkelkammer zur Arbeitserleichterung rot beleuchtet (wichtig: ⭬ Schleiertest machen). Werden ⭬ panchromatische Materialen verarbeitet (z. B. ⭬ Planfilmentwicklung in Schalen, Farbvergrößerungen), muss dies jedoch bei absoluter Dunkelheit geschehen. Neben der Dunkelkammer umfasst das F. weitere Arbeitsräume, bspw. zur Wässerung, Trocknung und Weiterbearbeitung der Abzüge.
Lit.:
- »Custom Labs«, in: Encyclopedia of Practical Photography, Bd. 4, Garden City (NY): 1978, S. 640 ff
- »Darkroom, Amateur«, in: Encyclopedia of Practical Photography, Bd. 4, Garden City (NY): 1978, S. 662 ff
- Darkroom Design for Amateur Photographers. Firmenschrift Kodak AK-3. 8 S. März 2007.
- »Darkroom, Professional«, in: Encyclopedia of Practical Photography, Bd. 4, Garden City (NY): 1978, S. 669 ff
Fotopapier
Mit einer lichtempfindlichen ⭬ Schicht versehenes Papier zur Herstellung von Fotografien (⭬ Vergrößerung oder ⭬ Kontaktkopie).
Albuminpapier
Negativ-Positiv-Prozess
A. wird hergestellt, indem Papier mit einer Eiweiß-Ammoniumchlorid-Schicht versehen und anschließend in einer Silbernitrat-Lösung sensibilisiert wird (nach Louis Désiré Blanquart-Evrard (1802–1872)). Im Prinzip eine Weiterentwicklung des Salzpapiers (s. u.) mit dem Vorteil, dass die Eiweißschicht eine geschlossene Oberfläche ermöglicht.
Belichtet wird üblicherweise im ⭬ Kontaktverfahren unter Sonnenlicht (UV-Licht).
A. wurde ab dem späten 19. Jahrhundert in großen Mengen manufakturartig hergestellt (v. a. von den Dresdener Albuminfabriken); keeping the chickens of Europe busy. Der hohe Bedarf hatte vor allem zwei Gründe: den Boom der billigen Portraitfotografie und die hohe Nachfrage nach ⭬ Stereobild-Karten.
Wichtig ist die Papierqualität: Weltweit gab es damals nur zwei Papierfabriken, die entsprechendes Papier liefern konnten (Blanchet Frères et Klébler Co. in Rives/
Frankreich (»Rives paper«) und Steinbach and Company in Malmedy/ Belgien, damals deutsch: Malmünd (»Saxe paper«). Lit.:
Jarvis, Chad: Albumen printing. 16. Feb. 2010. Online: ↱ alternativephotography.
com/ [2022-12-27]albumen-printing/ Klemm Bettina: »Wie Dresden Fotogeschichte schrieb«. In: Sächsische Zeitung. 16. Aug. 2018. Online: ↱ saechsische.
de/ [2022-12-27]wie-dresden-fotogeschichte-schrieb-3956977. html Reilly, James M.: The Albumen Salted Paper Book ; The history and Practice of Photographic Printing 1840–1895. 1980. Online: ↱ cool.
culturalheritage. [2022-12-27]org/ albumen/ library/ monographs/ reilly/
engl.: albumen paper
Salzpapier
Negativ-Positiv-Prozess; ⭬ vegan
zeitgenössische künstlerische Position, die den Salzpapier-Prozess nutzt:
↱ Brian Culbertson: Adverse [2024-07-27]Lit.:
Reilly, James M.: The Albumen Salted Paper Book ; The history and Practice of Photographic Printing 1840–1895. 1980. Online: ↱ cool.
culturalheritage. [2022-12-27]org/ albumen/ library/ monographs/ reilly/
Silbergelatine-Fotopapier
Negativ-Positiv-, Positiv-Negativ- oder Positiv-Positiv-Prozess
Parameter:
- Typ
- Barytpapier
Das traditionelle Fotopapier, bei dem zwischen dem Papierträger und der lichtempfindlichen Schicht eine Gelatine-Bariumsulfat-Schicht aufgebracht ist; nur noch für den Schwarzweiß-Prozess verfügbar; Oberfläche kann hochglänzend gepresst werden (⭬ Trockenpresse). Korrekt verarbeitet, ist die Haltbarkeit von Baryt-Abzügen sehr hoch. - PE-Papier
Fotopapier, bei dem der Papierträger beidseitig mit einer dünnen Polyethylen-Schicht (PE) beschichtet ist; das PE auf der Schichtseite ist mit dem Weißpigment Titandioxid (TiO2) gefärbt.
PE-Papier kann in Maschinen verarbeitet werden, ist im feuchten Zustand stabil, hat kurze Wässerungszeiten, liegt plan und ist dimensionsstabil.
Nachteilig ist, dass die PE-Schicht spröde wird und evtl. aufreisst (resin cracking), wenn das PE-Polymer oxidiert. Das kann passieren, wenn das TiO₂ mit UV-Licht zu Ti₂O₃ reagiert, wodurch sich freie Radikale bilden; diese können auch das Silberbild verändern. Die Hersteller verwenden zwar entsprechende Stabilisatoren, diese verzögern das Problem jedoch nur. ⭬ Tonung oder ein Stabilisierungsbad würden zumindest gegen die Veränderung des Silberbildes helfen, das wird bei PE-Prints jedoch selten gemacht. PE-Papier ist außerdem empfindlich gegenüber Temperaturschwankungen und chemischen Umweltbelastungen (z. B. Lösungsmitteldämpfe).
PE-Papier ist zwar deutlich einfacher zu verarbeiten als Baryt-Fotopapier, aber eben nicht annähernd so langzeitstabil.
- Barytpapier
- Stärke
- Oberfläche
- Bildton
warm (⭬ warmton), neutral, kalt; Eigenschaft der fotogr. Schicht und abhängig von der Größe und Struktur des entwickelten Bildsilbers: Größere Silberkörner ergeben einen kälteren, feinere einen wärmeren Bildton; Entwicklung, Tonung und die Art der Trocknung beeinflussen den Bildton. - P-Wert (Lichtempfindlichkeit nach ISO)
ISO-P-Werte geben die Lichtempfindlichkeit des Papiers an. Diese Werte sind jedoch nicht vergleichbar mit den ISO-Werten für die ⭬ Filmempfindlichkeit.
Für die Nutzung in der Dunkelkammer hat der Wert der Papier-Empfindlichkeit keine praktische Bedeutung; für die Nutzung des Fotopapiers als Papiernegaiv in Kameras kann man seine Tests mit einem Filmempfindlichkeits-ISO-Wert von 6 starten (Ilfords Multigrade FB Classic). Warmton-Papiere sind etwa halb so empfindlich wie die Normalton-Papiere, ebenso die harten Papiere (Grad. 4 und 5). - maximale Schwärzung
deutlich über D = 2.0 - R-Wert (Kopierumfang nach ISO-Norm 6846; range)
Maß dafür, welcher Negativkontrast auf dem Papier abbildbar ist (R40 bis R190); exakter als die herstellerspezifische Gradationszahl. Der R-Wert ist hundert Mal der log.-Wert der Belichtungs-Spanne, die den kompletten Dichteumfang des Papiers erzeugt. Der R-Wert 120 bedeutet beispielsweise, dass es sich um eine weiche Papiergradation handelt, die einen log. Negativdichte-Umfang von 1.2 abbilden kann (≙ 1 : 16 oder 4 Blendenstufen).
Laut Datenblatt erreicht Ilfords Multigrade FB Classic bei der Filterung 5 einen R-Wert von 50 (≙ 1∶3 und bei der weichsten Gradation mit Filterung 00 einen R-Wert von 170 (≙ 1 : 50); während das Fomabrom Variant III max. einen R-Wert von 160 erreicht (≙ 1 : 40). - bzw. Gradationszahl
traditionelles Maß für die Gradation eines Fotopapiers; nicht genormt, die Zahlen der einzelnen Papiersorten sind daher nur bedingt vergleichbar.
Gradationszahlen werden angegeben von 00 (sehr weich; große R-Werte; für Negative mit hohem Kontrast) bis 5 (sehr hart; kleine R-Werte; für Negative mit geringem Kontrast)
Foma gibt keine Zahlen an sondern benennt die Gradationen: soft (R-Wert: 120), special (R-Wert: 100), normal (R-Wert: 180), hard (R-Wert: 60)
- festgraduiert
- kontrastvariabel
⭬ kontrastvariables Fotopapier - spektrale Sensibilisierung
Lit.:
- Processing and Finishing Ilford Resin Coated Papers. Ilford Technical Information. Harman technology Ltd. 2010-06. Online: ↱ ilfordphoto.
com/ [2022-10-24]amfile/ file/ download/ file/ 1826/ product/ 1944/ - Wagner, Sarah S.: »An Update on the Stability of B+W Resin Coated Papers«. In: Topics in Photographic Preservation. Bd. 8. 1999. S. 60–66. Online: ↱ resources.
culturalheritage. [2022-10-24]org/ pmg-topics/ 1999-volume-eight/
FP (Ilford)
FP: Fine Grain Panchromatic
mittelempfindlicher Schwarzweißfilm, klassische Kornstruktur
FP (1935)
FP 1 (1937)
FP 2 (1937)
FP 3 (1942)
FP 4 (1968)
FP 4 Plus (1990)
Fungus
G
Gegenlichtblende
Gelatine
s. a. ⭬ Veganismus und Fotografie
engl.: gelatin
Generative Fotografie
Glaspilz, Fungus
Sporen von Ei- und Schlauchpilzen können Objektive befallen und dort auskeimen. Deren Stoffwechselprodukte schädigen die Glasoberflächen irreversibel.
Daher: Objektive sauber halten (der Pilz lebt ja nicht vom Glas), nicht anhauchen und belüftet lagern bei einer rel. Luftfeuchtigkeit < 60 %; also nicht in Kamerataschen oder irgendwelchen Beuteln, sondern in Kunststoffboxen mit Kieselgel (Silikagel) und idealerweise einem Feuchtigkeitsindikator.
Hilfe bei der Berechnung der Trockenmittelmenge:
↱ silicagel.de/ [2024-07-27]Mengenberechnung/ Wieviel-brauchen-Sie/ engl.: lens fungus
Golddruck, Chrysotypie
Lit.:
Ware, Mike: The Chrysotype Manual ; The Science and Practice of Photographic Printing in Gold. Trowbridge: Cromwell Press, 2006
Ware, Mike: Prints of Gold: the Chrysotype Process Re-invented. o. D.. Online: ↱ mikeware.
co. [2024-07-26]uk/ mikeware/ Prints_of_Gold. html
engl.: gold print; chrysotype
Gradation γ
Bezeichnung für die Steigung des geradlinigen Teils der ⭬ Schwärzungskurve einer fotogr. ⭬ Schicht: Maß für die Kontrastwiedergabe des Materials.
Eine Schicht mit steiler Gradation überträgt geringe Motivkontraste in hohe Bildkontraste (»hart« arbeitendes Material), eine »weiche« Schicht mit flacher Gradation bildet starke Motivkontraste als geringe Bildkontraste ab. Eine flache G. ermöglicht also einen großen Belichtungsspielraum (typisch für das übliche Aufnahme-Negativmaterial; γ ≈ 0,7), während eine steile G. wenig Belichtungsspielraum bietet (typisch für ⭬ Diamaterial; γ ≈ 1,4).
Graufilter, Neutraldichtefilter, ND-Filter
G. filtern nicht, sondern bewirken eine farbneutrale Lichtreduktion. Sie werden vor allem mit Filmkameras genutzt, da dann die Belichtungszeit fix ist, man aber aus gestalterischen Gründen eine bestimmte ⭬ Blendenzahl benötigt.
Aber auch in der Fotografie gibt es Anwendungen für G. – beispielsweise weil man mit offener Blende fotografieren will (z. B. Portrait), dies jedoch zu einer zu kurzen Verschlusszeit führen würde. Oder aber, wenn man sehr lange Belichtungszeiten benötigt (z. B. Landschaft, Architektur).
⭬ Schwarzschildeffekt und mögliche Farbverschiebungen beachten!
Der Verlängerungsfaktor ist üblicherweise auf dem Filter angegeben: entweder der lineare Verlängerungsfaktor oder indirekt über den log. Dichtewert x (der lineare Verlängerungsfaktor ist dann 10^x).
Ein Filter der Dichte 0.3 lässt die Hälfte der auftreffenden Lichtmenge durch [log₁₀ (2) ≈ 0,3] und jede weiteren 0.3 wiederum je die Hälfte; hat der Filter eine Dichte von 0.6, lässt er also 25 % passieren, hat er eine Dichte von 2.0, kommt nur noch 1 % der auftreffenden Lichtmenge durch.
Blendenstufen (gerundet)
= log₂ (10) · Dichte
= log₂ (Verlängerungsfaktor)Dichte (log.)
= log₁₀ (2) · Blendenstufen
= log₁₀ (Verlängerungsfaktor)Verlängerungsfaktor (linear, gerundet)
= 2^Blendenstufen
= 10^Dichte0 0.0 † 1 1 0.3 2 2 0.6 4 3 0.9 8 3 ⅓ 1.0 10 4 1.2 16 5 1.5 32 6 1.8 64 6 ⅔ 2.0 100 10 3.0 1000 13 ⅓ 4.0 10 000 16 ⅔ 5.0 100 000 20 6.0 1 000 000 † Klarglas›filter‹ (clear filter), als Schutz für die Frontlinse
Kombiniert man Graufilter, addieren sich die Dichten. Der wirksame Verlängerungsfaktor ergibt sich aus dem Produkt der einzelnen Verlängerungsfaktoren.
G. können mit ⭬ Farbfiltern kombiniert werden. Da unter dem Kombinieren von Filtern die Bildqualität immer ein bisschen leidet, gab es einige häufig genutzte Kodak-Wratten-Filter als Kombinationsfilter mit einer Neutraldichte; z. B. # 8N5, den mittleren Gelbfilter + 0.5 ND oder # 85N6, den Farbkonversionsfilter inkl. 2 Blenden ND.
Beachte: Zum Schutz der Retina muss ein ND-Filter für die direkte Sonnenbeobachtung mind. eine Dichte von 5.0 haben – auch im UV- und im IR-Spektrum!
engl.: ND filter, neutral-density filter
s. a. ⭬ Grauverlaufsfilter
Graukarte
Hilfsmittel zur ⭬ Belichtungsmessung: Eine Seite ist neutralgrau und reflektiert 18 % des auftreffenden Lichts, die andere Seite ist weiß und reflektiert 90 % (± 1 %); idealerweise metameriefrei und über das ganze sichtbare Spektrum in gleichem Maße (z. B. Kodak R-27).
Zur Ermittlung der Belichtungsparameter wird die G. an die Stelle des Motivs gehalten, mit demselben Licht beleuchtet und die graue Seite aus Aufnahmerichtung angemessen (Objektmessung nur auf die G.).
Ist so wenig Licht vorhanden, dass der Belichtungsmesser nicht reagiert, wird die weiße Seite angemessen und gegenüber der Messung 2 ⅓ Blenden knapper belichtet.
Die G. wird nicht senkrecht zur Aufnahmerichtung gehalten, sondern gekippt (jeweils ⅓ der horizontalen und vertikalen Winkel, mit denen das Hauptlicht auf das Objekt scheint). Wichtig ist, dass kein Schatten auf die G. fällt und keine grellen Reflexionen zu sehen sind (G. evtl. leicht verdrehen).
Um das Verhältnis zwischen Haupt- und Aufhelllicht zu messen, wird eine Messung mit beiden Lichtern gemacht und eine zweite nur mit dem Aufhelllicht.
Unterschied in Blenden Verhältnis 1 2:1 1 ⅔ 3:1 (klassisch für Farb-Portraits) 2 4:1 2 ⅓ 5:1 (klassisch für Schwarzweiß-Portraits) 2 ⅔ 6:1 3 8:1 3 ⅓ 10:1 Bei Reproduktionen wird die G. zur Lichtmessung an Stelle der Vorlage plaziert und die Aufnahme gegenüber der Messung um eine ½ Blende knapper belichtet (evtl. ⭬ Verlängerungsfaktor beachten).
Die G. ist auch nützlich zur Bestimmung der Farbbalance bei der Ausarbeitung von Farbaufnahmen: Man macht beim selben Licht eine separate Aufnahme mit der G. im Bild, um damit beim Vergrößern die Neutralfilterung zu bestimmen. Wichtig: Die üblichen Farbfilme erzeugen jedoch auch bei korrekter Farbtemperatur des Lichts mit Rücksicht auf gute Hauttöne kein wirklich neutrales Grau. Den besten Bildeindruck ergibt daher häufig eine korrigierte Filterung, bei der die G. dann nicht mehr perfekt neutralgrau erscheint.
Eine Aufnahme der G. ist auch nützlich zur Bestimmung der Filmdichte (⭬ Densitometer), z. B. zur Qualitätskontrolle nach der Entwicklung.
Die G. eignet sich auch dazu, regelmäßig (mit derselben Lichtquelle) den ⭬ Belichtungsmesser zu prüfen.
engl.: grey card; gray card
s. a. ⭬ Belichtungsmesser
Graukeil
Grauverlaufsfilter
-
Ein G. ist zur Hälfte neutral grau gefärbt, die andere Hälfte ist klar; dazwischen ist je nach Typ ein mehr oder weniger weicher Übergang. Wird gerne in der Landschaftsfotografie verwendet, um einen zu hellen Himmel abzudunkeln.
engl.: graduated neutral-density filter, graduated ND filter
s. a. ⭬ Graufilter
-
Großformat
Sammelbegriff für Filmformate ab etwa Postkartengröße für die Großformatfotografie mit ⭬ Fach- und ⭬ Lochkameras, meist als ⭬ Planfilm; für Luftbildkameras gibt es Großformatfilm auch als ⭬ Rollfilm.
s. a. ⭬ Ultra Large Format
engl.: large format
Großlabor
s. a. ⭬ Fachlabor
Gummidruck-Verfahren
Negativ-Positiv-Prozess; ⭬ vegan
Der G. ist kein Druckverfahren, sondern dient zur Herstellung von Einzelblättern; er wird den kunstfotografischen ⭬ Edeldruckverfahren zugeordnet und war bei den Piktorialisten ab dem späten 19. Jahrhundert sehr beliebt.
Das Verfahren nutzt in der lichtempfindlichen ⭬ Schicht keine Silberhalogenide, sondern eine Mischung aus Ammonium- bzw. Kaliumdichromat ⚠, Gummiarabikum (oder anderen Kolloiden) und einer wasserlöslichen Farbe, die auf feuchtstabiles Papier aufgebracht wird. Ist die Schicht getrocknet, wird sie im ⭬ Kontakt mit dem Negativ unter UV-Licht/
Sonne belichtet. Die belichteten Stellen werden dabei ›gegerbt‹, sie verhärten und werden wasserunlöslich. Entwickelt wird durch gründliches Wässern, wobei die unbelichteten Stellen ausgewaschen werden. Der trockene ⭬ Print ist langzeitstabil. Für mehrfarbige G. wird dieser Vorgang mehrmals ausgeführt; ein Problem ist allerdings die Registerhaltigkeit, da das Papier durch das viele Wässern nicht formatstabil bleibt.
Der G. kann auch über einem ⭬ Platindruck mit dem selben Negativ ausgeführt werden.
Alternativ kann die Schicht ohne Wasserfarbe angerührt und der Prozess wie beschrieben ausgeführt werden. Das gut getrocknete Blatt wird mit einer Ölfarbe eingerieben. Die Schattenpartien werden gefärbt, die gegerbten Stellen (Lichter) dagegen nehmen keine Farbe an. Ein abschließendes Alaun-Bad klärt das Bild.
⚠ Ammonium- und Kaliumdichromat gelten als ↱ besonders besorgniserregende Stoffe | ↱ substances of very high concern (SVHC)
engl.: gum bichromate printing process, photo-aquatint process
H
H & D curve
(nach Ferdinand Hurter (1844–1898) und Vero Charles Driffield (1848–1915))
Halbformat
⭬ Kleinbildfilm-Aufnahmeformat in Halbformat-Kameras: 18 × 24 mm; verglichen mit dem typischen 24 × 36 mm-Kleinbildformat doppel so viele Bilder pro Filmpatrone
Arbeiten von mir, die mit einer Halbformatkamera entstanden sind:
「Globalisierung konkret」 (2017)
「Celebi heimholen」 (2011)
Lit.:
Frech, Martin: »Agfa Parat-I«. In: Notizen zur Fotografie. 9. April 2007. Online: ↱ nzf.
medienfrech. [2023-05-12]de/ NzF/ 2007-04-09/ Agfa_Parat-I. html
engl.: half-frame, single-frame
Halbtonbild
engl.: continuous-tone image
s. a. ⭬ Strichbild
Handabzug
Hängung, Wandgestaltung
-
Blockhängung (Rasterhängung)
Beispiele:
Martin Frech: → 「Verfallende Kaimauer an der Prorer Wiek」 (2017)
(schaelpic photokunstbar, Köln; Mai 2019)Martin Frech: → 「Dieter zeichnet」 (2011)
(Kulturhalle, Tübingen; 2011) -
Diptychon
-
Einzelhängung
Beispiel:
Martin Frech: → 「Bilderschachtel」 (2014)
(Kunstaktionstag Tübingen, 2014) -
Horizontale Hängung (Reihenhängung)
-
Kantenhängung
-
Petersburger Hängung (Salonhängung)
schön erklärt bei Foto-Paradies: ↱ fotoparadies.
de/ [2024-01-01]inspiration/ petersburger-haengung. html engl.: Petersburg hanging; salon style hanging
-
Triptychon
Beispiel:
Martin Frech: → 「Mauer ’90」 (1990)
(M2O, Tübingen; 2013) -
Vertikale Hängung (Reihenhängung)
engl.: hanging; wall design
s. a. ⭬ Passepartout
-
Härtebad
Das Härten kann ein Schritt im ⭬ Entwicklungsprozess konventioneller fotogr. ⭬ Schichten sein.
Ein H. macht die Emulsion i. d. R. nicht härter im Sinne von ›kratzfester‹, sondern schützt die Gelatine vor zu starkem Aufquellen in warmen Bädern (Ilford empfiehlt den Härter-Zusatz bei einer Wässerungstemperatur von > 30 °C); das Wässern dauert dann allerdings bis zu viermal länger.
Härtende Substanzen sind Kali- bzw. Chromalaun oder Formalin; entweder als Zusatz zum ⭬ Fixierbad (Härtefixierbad) oder als separate Lösung vor der Schlusswässerung.
Bei den üblichen Badtemperaturen (20 °C bis 24 °C) verzichtet man auf das H. zugunsten einer kürzeren Wässerungszeit.
Lit.:
»Hardening Baths«, in: Encyclopedia of Practical Photography, Bd. 8, Garden City (NY): 1978, S. 1308 f
Verarbeitung von SW-Filmen. Firmenschrift Ilford. Okt. 2022
s. a. ⭬ Tropen
engl.: hardening bath
HC-110 (Kodak)
proprietärer ⭬ Entwickler für Schwarzweiß-Negativfilme; enthält ⭬ Hydrochinon ⚠
HC-110 ist ein flüssiges Konzentrat mit einer sirupartigen Konsistenz, das zur Verwendung als Einmalentwickler ⭬ verdünnt wird.
Zur Kennzeichnung der üblichen Verdünnungen werden Buchstaben verwendet. Kodak hat die Verdünnungen A bis F spezifiziert – G und H sind ›nicht-offizielle‹ Varianten:
Kennzeichnung Verdünnung des Konzentrats A 1∶15 B 1∶31 C 1∶19 D 1∶39 E 1∶47 F 1∶79 G 1∶119 H 1∶63 Pro Film sollten jedoch mind. 4 ml Konzentrat genutzt werden.
2019 wurde die Formulierung für HC-110 geändert, allerdings so, dass die Verdünnungen und Entwicklungszeiten weiterhin gelten. Die Inhaltsstoffe sind jedoch verschieden zur Originalversion, eigentlich wäre ein neuer Name angebracht gewesen. Das Alleinstellungsmerkmal des Originalprodukts war, dass das Konzentrat kein Wasser enthielt, daher seine legendär lange Haltbarkeit (auch wenn das von Kodak nicht garantiert war); das ist beim neuen HC-110 nicht gegeben.
↱ Datenblatt [2022-07-23]
Alternativen: Fotoimpex 110 Professional, Ilford Ilfotec HC (↱ Datenblatt [2022-07-23]) und Bellini Euro HC (↱ Datenblatt [2024-01-04])
Lit.:
Covington, Michael A.: Kodak HC-110 Developer ; An Unofficial Resource Page. o. D. Online: ↱ covingtoninnovations.
com/ [2023-12-27]hc110/ Troop/
Anchell (2020), S. 74 ff. [⭬ Literatur]
Heißaufziehpresse
engl.: dry mounting press
Hi 16 (hist.)
Produktionsverfahren für ⭬ 16 mm-Film; 1990 vorgeschlagen von dem Dokumentarfilmer Peter Krieg (1947–2009), der dafür im März 1990 die int. »Hi 16 Coalition« gründete.
Der Hi 16-Standard:
– Bildaufnahme: ⭬ Super 16
– Filmmaterial: einseitig perforiert, ⭬ Flachkristall-Emulsion
– Optiken: hochauflösend
– Ton: stereo, digital aufgenommen (DAT), min. 10–15.000 Hz
– Tonbearbeitung: mit Dolby SR
– Abtastung: idealerweise vom Negativ
– ⭬ Projektion: Super-16-Projektor mit gekoppeltem CD-I- oder DAT-Player
Es sind zwei Publikationen erschienen:Hilfsverschluss
Variante eines ⭬ Kameraverschlusses
s. a. ⭬ Schieber
engl.: secondary shutter
Holga (Kamera)
einfache Sucherkamera aus Kunststoff für 120er-Rollfilm; Brennweite: 60 mm; Aufnahmeformat: 6 × 6 cm oder 4,5 × 6 cm; fixe Verschlusszeit (ca. ¹⁄₁₀₀ s); frühe Modelle haben eine, spätere zwei Blenden (ca. f/8; f/11)
Die originale H. wurde von Lee Ting-mo 1981 als kostengünstige ›Volkskamera‹ konstruiert und bis 2015 in Hongkong hergestellt; millionenfach verkauft wurde sie jedoch vor allem in den Westen, wo sie als ⭬ Toy Camera geschätzt wird.
Deutlich befördert wurde die H.-Begeisterung durch ↱ David Burnetts [2024-07-27] fotojournalistische Arbeiten (v. a. zu Al Gores Wahlkampagne 2000), die dieser mit einer H. fotografierte.
Neben dem hier vorgestellten Modell 120N gab und gibt es noch viele andere H.-Varianten – Loch, Stereo- und Panoramakameras, Modelle für Kleinbildfilm und mit eingebautem Blitz usw.
Arbeiten von mir, die mit der H. entstanden sind:
Holga 120N Typ Sucherkamera Sucher Durchsichtsucher ohne Parallaxenausgleich Objektiv »Optical Lens«; 1:8/60 mm, nicht wechselbar Blendeneinstellungen zwei: Wolken (ca. f/8) und Sonne (ca. f/11)
(bei meinem Modell wirkungslos)Filtergewinde ― Naheinstellgrenze ca. 1 m Fokusierung stufenlos; vier Symbole für Bereichsfokusierung: 1 Person (1 m) | 3 Personen (2 m) | 7 Personen (6 m) | Berge (∞) Belichtungsmesser ― Verschluss Verschlusszeiten B (Bulb, Langzeitbelichtung) und N (ca. ¹⁄₁₀₀ s)
keine DoppelbelichtungssperreAnschluss für ⭬ Drahtauslöser ―
(3D-gedruckter Adapter erhältlich)Selbstauslöser ― Filmtransport manuell per Drehrad; rotes Filmnummernsichtfenster, umschaltbar für 12 und 16 Aufnahmen ⭬ Blitzsynchronanschluss ― Zubehörschuh Standard-Mittenkontakt-Blitzschuh eingebauter Blitz ― ⭬ Stativgewinde ¼″ ⭬ Filmtyp 120er-⭬ Rollfilm Aufnahmeformat 6 × 6 cm und 4,5 × 6 cm (hoch; mit Einlegemaske) Stromversorgung ― Maße (B × H × T, cm) 14 × 10 × 8 Gewicht 215 g (mit Film und Aufwickelspule) Zubehör Objektivdeckel, Filmspule, Maske für 4,5 × 6 cm, Handschlaufe Hersteller 1982 bis 2015: Universal Electronics, Ltd. (Hongkong)
seit 2016: Zhongshan Sunrise Studio Equipment Co., Ltd. (China)Lit.:
Bates, Michelle: Plastic Cameras ; Toying with Creativity. 2. Aufl. Burlington (MA, USA), Oxford (UK): Focal Press (Elsevier), 2011. ISBN 978-0-240-81421-6
Dowling, Stephen: The simple cult camera that inspired Instagram. 14. Nov. 2017. Online: ↱ bbc.
com/ [2024-05-29]future/ article/ 20171113-the-toy-camera-that-inspired-instagram Hinterseer, Claudia: »The Hong Kong-made toy cameras that triggered a retro photography trend«. (= Cultured; 3) Video für die South China Morning Post. 4. Feb.2024. Online: ↱ youtube.
com/ [2024-05-25]watch?v=ZeVYrmIIwpA Okazaki, Manami: »The Holga story: a cheap plastic camera made in Hong Kong and how it became a cult classic«. In: South China Morning Post. Hongkong. 19. Mai 2017). Online: ↱ scmp.
com/ [2024-05-05]magazines/ post-magazine/ long-reads/ article/ 2094833/ holga-story-cheap-plastic-camera-made-hong-kong
s. a. ⭬ Boxkamera; ⭬ Toy Camera
Holgarama
Bei der ⭬ Holga-Kamera ist der Filmtransport nicht mit dem Spannen des ⭬ Verschluss’ gekoppelt. Das nutzt man aus, um mittels überlagerter Belichtungen ein Panorama zu fotografieren:
die 6 × 6 cm-Maske nutzen, dennoch den Schieber des Filmnummernsichtfensters auf ›16‹ schieben
Kamera waagerecht auf ein Stativ montieren
von links nach rechts fotografieren: nach jeder Aufnahme die Kamera um 45° nach rechts drehen (acht Aufnahmen für eine 360°-Ansicht)
Film so transportieren, als wäre die 4,6 × 6 cm-Maske eingelegt (ca. 30 Klicks), dadurch überlagern sich die einzelnen Bilder zu einem langen Bildstreifen, dem Holgarama.
So wird das ein ›perfektes‹ H.
Experimentierfreudige verzichten aufs Stativ, variieren den Filmtransport, fotografieren vertikal oder doch von rechts nach links …Das Prinzip ist auf alle Kameras mit ›freiem‹ Filmtransport und ohne Doppelbelichtungssperre übertragbar.
Holografie, Holographie
engl.: holography
HP (Ilford)
HP: Hypersensitive Panchromatic
Hochempfindlicher Schwarzweißfilm, klassische Kornstruktur
HP (1935)
HP 2 (1937)
HP 3 (1941)
HP S (1953 – 1969)
HP 4 (1965)
HP 5 (1976)
HP 5 Plus (1989)
Hybrider Workflow
auf Film fotografieren, diesen ⭬ entwickeln, das Negativ/
⭬ Diapositiv jedoch nicht analog im Fotolabor ausarbeiten, sondern digitalisieren, am Computer bearbeiten und die Datei als Bild ausdrucken Die einfachste Methode ist m. E., das Negativ mit einer Digitalkamera abzufotografieren und die Datei in einem Bildbearbeitungsprogramm in ein Positiv umzuwandeln. Solange das Programm die Möglichkeit bietet, Gradationskurven für die einzelnen Farbkanäle zu bearbeiten, sind keine weiteren Programme/
Plug-Ins nötig. Wer kein entsprechendes Programm hat, nutzt Digitaliza, ein Online-Tool der Fa. ⭬ Lomographic Society:
↱ lomography.tools/ [2024-05-29]digitaliza Weitere hilfreiche Links:
↱ Gleb Shtengel: Infos zur Wartung/
Reparatur von Nikon-Scannern [2023-12-08]↱ Das VueScan-Blog der Hamricks [2024-05-29]
If one was going to all the trouble to shoot film I’d assume it would be in order to print it on wonderful emulsion rich photographic paper. I guess only the Digi-Kinder who’ve never tasted photographic perfection would be sated by the weak brew that is digital scanning plus ink jet printing. None for me thanks. (Kirk R. Tuck, 23.08.2022)
Hydrochinon (⚠; chem. Verbindung: C₆H₆O₂)
Xn: gesundheitsschädlich | N: umweltgefährlich
↱ CAS-Stoffdatenbankwichtiges Reduktionsmittel in der Fotochemie; Bestandteil ziemlich vieler ⭬ Entwickler; Kodak nannte H. ›Quinol‹, bei ORWO hieß es ›Entwicklersubstanz H 142‹.
H. steht im Verdacht, ein für uns und die Umwelt problematischer Stoff zu sein. Für viele Entwickler gibt es Alternativprodukte ohne Hydrochinon – es spricht ja nichts dagegen, diese zumindest auszuprobieren. Als Universalentwickler für Schwarzweißnegativfilme empfehle ich ⭬ XTOL (oder einen der Clone), als Positiventwickler ⭬ ECO 4812.
engl.: Hydroquinone
I
ICC-Profil
ID-11 (Ilford)
proprietärer ⭬ Entwickler für Schwarzweiß-Negativfilm; ähnlich ⭬ D-76
↱ Datenblatt [2022-07-23]
enthält ⭬ Hydrochinon ⚠
Ilfochrome (hist.)
Infrarot-Fotografie
Infrarotstrahlung beginnt bei ca. 780 nm/
385 THz (= nahes Infrarot) und damit ›unterhalb‹ (infra) des sichtbaren roten Lichts (Frequenz = Lichtgeschwindigkeit ÷ Wellenlänge). Herkömmliche ⭬ panchromatische Schichten sind nur bis ca. 680 nm sensibilisiert. Schwarzweiß-Infrarot-Filme waren dagegen empfindlich vom UV bis ca. 900 nm, außer für Grün (↱ Kodak HIE [2024-07-27]); es gab auch Infrarot-Farbfilme (⭬ Falschfarbenfilm). Werden UV und das sichtbare Licht durch starke Rotfilter gesperrt, bildet der Film das nicht sichtbare ›infrarote Bild‹ ab. Fokusdifferenz beachten: Wie gewohnt Scharfstellen und dann die Einstellung auf die Infrarot-Markierung übertragen.
Echte Infrarot-Filme werden nicht mehr produziert; man kann den Effekt von Schwarzweiß-Infrarotfilm simulieren mit ⭬ superpanchromatischen Filmen.
engl.: infrared photography
Lit.:
Spitzing, Günter: Moderne Infrarot- und UV-Fotografie. 3. Aufl. Augsburg: Augustus, 1992
s. a. ⭬ Falschfarbenfilm
Instamatic (Kodak; hist.)
Kodak-System von Kameras und Filmen rund um den ⭬ Kodak Film-Typ 126, eingeführt 1963. Kameras wurden produziert bis in die späten 1980er-Jahre (die Kodak Instamatic X-15F war die letzte), Kodak stellte die Instamatic-Filmproduktion am 31.12.1999 ein. Als letzter Hersteller gab Ferrania 2007 die Produktion von Instamatic-Film auf.
Es gibt 3D-gedruckte Adapter (›FakMatic‹) zum Befüllen mit 35 mm-Film; jedoch kommt nicht jede I.-Kamera mit der falschen Perforation klar. FPP bietet dafür korrekt perforierten 126er-Film an, allerdings ohne das Schutzpapier (Filmnummernfensterchen usw. abkleben): ↱ filmphotographystore.
com/ [2024-07-12].collections/ 126-film 35 mm breiter Rollfilm auf Papierträger in Einweg-Kunststoff-Kassette mit Codierung für die Filmempfindlichkeit (›Kodapak‹); einseitig 1 Perforationsloch pro Bild; Dia-/
Negativformat: 28,6 × 28,1 mm; Dias in Papprähmchen sowie Vergrößerungen der Großlabore wurden auf 26,5 × 26,5 mm maskiert. 1972 führte Kodak die ›Pocket Instamatic‹ mit dem ⭬ Kodak Film-Typ 110 ein; dasselbe Prinzip, nur kleiner.
Lit.:
Keppler, Herbert: Instant 35 mm. In: Modern Photography, 06/1963.
Instax
System aus Sofortbildkameras, -druckern und -filmen von Fuji mit drei verschiedenen Bildformaten (alles ⭬ Integralfilme):
Mini Square Wide Bildgröße 62 × 46 mm (hoch) 62 × 62 mm 62 × 99 mm (quer) Seitenverhältnis ≈ 2:3 1:1 ≈ 3:2 Blattgröße 86 × 54 mm (hoch) 86 × 72 mm (hoch) 108 × 86 mm (quer) 10 Aufnahmen pro Filmpack
Farb- und Schwarzweißfilme
⭬ Filmempfindlichkeit: ISO 800/30°
spektrale ⭬ Sensibilisierung: 5500 K (⭬ Tageslicht)
Entwicklungszeit nach dem Auswerfen: ca. 90 sWebsite d. Herstellers: ↱ instax.com [2024-05-20]
s. a. ⭬ Polaroid
Integralfilm
Variante eines ⭬ Sofortbildfilms, bei dem Negativ und Positiv nach der Entwicklung nicht getrennt werden.
s. a. ⭬ Trennbildfilm
interActiva (hist.)
Internationales Festival für interaktive Medien, gegr. von Peter Krieg (1947–2009); fand vier Mal statt:
14.–16.09.1992, Köln
09.–11.09.1993, Köln
13.–15.10.1994, Potsdam-Babelsberg
19.–21.10.1995, Potsdam-Babelsberg
Zu jeder Veranstaltung ist ein Programmheft erschienen:Lit.:
Frech, Martin: 3. interActiva 1994: Ein Festivalbericht. In: Informer (Zeitung am Arbeitsbereich Informationswissenschaften an der FU Berlin) (1995) 5, S. 6–9. 🗎 pdf-Datei
isochromatisch
ISO-Wert
IT 8-Target (Kodak: Q 60-Target)
Vorlage mit definierten 24 Grau- und 264 Farbfeldern (aus verschiedenen Farbmodellen) für Durchsicht (IT 8.7/1) und Aufsicht (IT 8.7/2); nur für Positive; standardisiert seit 1993 (ANSI).
Die Vorlage dient zum Kalibrieren von Scannern: Da die Soll-Werte der Felder bekannt sind (zu jedem Target gehört eine Datei mit diesen Referenzwerten), können die durch Scanner-Fehler bedingten Abweichungen der Ist-Werte berechnet werden. Diese Korrekturwerte werden in einem ⭬ ICC-Profil gespeichert, womit scannerbedingte Farbfehler jedes Scans automatisch korrigiert werden. Es ist sinnvoll, ein Target aus dem zu scannenden Material zu nutzen, da der Scanner auf die Farbstoffe der unterschiedlichen Hersteller möglicherweise verschieden reagiert.
Bezugsquelle für günstige IT 8-Targets: ↱ Wolf Faust [2024-07-27]
Lit.:
KODAK Q-60 Color Input Targets. Firmenschrift Kodak TI-2045. Juni 2003.
IT-8.7/1-Target (gerahmtes KB-Dia Kodak ⭬ Ektachrome, Lasersoft)