Martin Frech
Glossar der fotografischen Fachbegriffe
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- 8-mm-Film (teilw. hist.)
Kinefilmformat in div. Ausprägungen; wichtig ist noch das 1965 eingeführte Super 8; Aufnahmeformat: 5,46 × 4,01 mm (q); konfektioniert in 15-m-Kassetten
Stand 2022 am Markt ↱ (Quelle):
– Kodak TRI-X: Schwarzweiß-Umkehrfilm
– Kodak Ektachrome 100 D: Farb-Umkehrfilm
– Kodak Vision 3 (50 D, 200 T und 500 T): Farb-Negativfilme
Warum man sich das gönnt: Even if you recorded a pile of shit with super 8 it would still look amazingly beautiful.
↱ Super 8 Film Stock Demos - 16-mm-Film
Kinefilmformat mit einem Aufnahmeformat von 10,3 × 7,5 mm (q) (Normal 16; Seitenverh. 4:3; seit 1923) bzw. 12,35 × 7,42 mm (q; Super 16; Seitenverh. 5:3; seit 1969; selten als Vorführformat; ⭬ Hi 16); ein- oder beidseitig perforiert; bei einseitig perforiertem Normal 16 ist eine Licht- oder Magnet-Tonspur möglich. 16-mm-Film war das klassische Format für Dokumentarfilme, da die Kameras im Vergleich zum 35-mm-Format noch recht handlich sind.
16-mm-Film wird auch in ⭬ Kleinstbild-Fotokameras (z. B. »Rollei 16«; nicht aber ⭬ Minox!) verwendet (Aufnahmeformat ist dann herstellerabhängig). - 35-mm-Film
beidseitig perforierter Filmstreifen dieser Breite, ursprünglich als Kinefilm entwickelt, seit 1913 auch für die ⭬ Kleinbild-Fotografie genutzt (Oskar Barnack). In der Kinefilm-Kamera liegt die Perforation seitlich, im Fotoapparat oben und unten; entsprechend verschieden sind die Aufnahmeformate.
- 70-mm-Film (Breitfilm)
Filmstreifen dieser Breite; perforiert und unperforiert
Im Kine-Bereich gelegentlich noch als Vorführformat genutzt (i. d. R. umkopiert vom 65-mm-Negativ mit Platz für Tonspuren); Perforation: doppelt perforiert, Type I.
Für die Fotografie gab es konfektionierten 70-mm-Film in Patronen (5 m) für spezielle ⭬ Mittelformat-Kameras/-Rückteile (Linhof, Hasselblad); Perforation: doppelt perforiert, Type II (auf Kodak-Spule S-84). In der Kamera wurde der Film von einer Patrone in die andere transportiert, man konnte daher einfach teilbelichtete Filme entwickeln. Dieses Format hatte in der Fotografie leider nur eine Nischenbedeutung für Anwendungen, wo in kurzer Zeit viele Aufnahmen in besserer als ⭬ Kleinbild-Qualität benötigt wurden (Apollo-Programm, Schulportraits, Hochzeitsfotografie) oder wo die Länge des Filmstreifens wichtig war (Rotations-Panoramakameras). Frisches 70-mm-Material zum selbst konfektionieren bekommt man noch von Ilford (HP-5, 50 ft-Rolle; doppelt perforiert: CAT 1174821, ohne Perf.: CAT 1174810).
Lit. zur hist. Bedeutung von 70-mm-Film und dessen heutiger Nutzung:
Rogers, Brett: Photographing On 70mm Film in 2020. In: Tasmania Film Photography, 2020-09-26. Online: ↱ tasmanianfilmphotography.wordpress. com/ 2020/ 09/ 26/ photographing-on-70mm-film-in-2020. [2022-05-05] - A
- analoge Fotografie
⭬ emulsionsbasierte Fotografie
- APS, Advanced Photo System (hist.)
1996 von Kodak eingeführt; ⭬ Film Typ 240 mit entsprechend neuen Kameras und Geräten für die Foto-Finisher; letztes Aufbäumen der analogen Fotoindustrie im Amateurmarkt, kam aber zu spät
- ASA
⭬ Filmempfindlichkeit
- B
- Barytabzug
Der Goldstandard: ⭬ nass ausgearbeitete analoge Vergrößerung auf ⭬ Baryt-Fotopapier
- Baryt-Fotopapier
Das traditionelle Fotopapier, bei dem zwischen dem Papierträger und der lichtempfindlichen Schicht eine Gelatine-Bariumsulfat-Schicht aufgebracht ist; nur noch für den Schwarzweiß-Prozess verfügbar. Korrekt verarbeitet, ist die Haltbarkeit von Baryt-Abzügen sehr hoch. (engl.: fiber-based paper)
- Belichtungsmesser
s. a. ⭬ Sunny-16-Regel
- C
- C-41-Prozess
von Kodak definierter Prozess zur Entwicklung von Farbnegativ-Filmen
C-41-kompatible Chemie (Konzentrate)
- C-Print
⭬ nass ausgearbeitete analoge Vergrößerung auf ⭬ Color-Fotopapier
Eine Farbvergrößerung (C-Print) im Wasserbad
- Cinestill Film
US-amerik. Firma, die Kodak-Kinefilm für die fotografische Nutzung umkonfektioniert
Website: ↱ cinestillfilm.com - Color-Fotopapier
⭬ PE-Fotopapier für Farbvergrößerungen; nur noch für die Entwicklung im ⭬ RA-4-Prozess verfügbar
Lit.:Frech, Martin: Kodak Endura vs. Fujifilm Crystal Archive. In: Notizen zur Fotografie, 2017-05-23. Online: ↱ nzf.medienfrech. de/ NzF/ 2017-05-23/ Kodak-Endura_vs_Fujifilm-Crystal-Archive. html [2022-04-08] - Cross-Prozess
- D
- D-Print
Sammelbezeichnung für Bilder aus digitalen Daten; kann eine Ausbelichtung auf Fotopapier sein, ein Tintenstrahl-Druck, …
- Delta-Kristall-Film, Core-Shell (Ilford)
⭬ Flachkristallfilm
- Diafilm
liefert nach dem Entwickeln ein Positiv (farbig oder schwarzweiß), muss zum Betrachten durchleuchtet werden (Projektion, Leuchtkasten)
Stand 2022 gibt es von Kodak den ⭬ Ektachrome E100 sowie von Fuji FUJICHROME Velvia 50, Velvia 100 und PROVIA 100F (↱ Quelle). - DIN
⭬ Filmempfindlichkeit
- Disc-Film (Kodak)
kurioses ⭬ Kleinstbild-Filmformat von Kodak; Filme wurden produziert von 1982 bis 1998, Kameras bis 1990
Lit. (DIY-Anleitung):
Hèrm, Hofmeyer: Fresh New Kodak Disc Film. URL: ↱ sites.google. com/ view/ fresh-kodak-disc-film/ home [2022-04-28] - Dunkelkammer
⭬ Fotolabor
- DX-Kodierung
- E
- E-6-Prozess
von Kodak definierter Prozess zur Entwicklung von ⭬ Ektachrome-Farbdia-Filmen und kompatiblen (⭬ Diafilm)
- Ektachrome
⭬ Diafilm von Kodak zur Verarbeitung im ⭬ E-6-Prozess; 2012 eingestellt, 2018 als Ektachrome E100 wiederbelebt
↱ Datenblattaussortierte gerahmte Ektachrome-Dias
- ELVIS (hist.)
Electronic Video Interactive System; Steuerprogramm für Interaktives Kino von Martin Frech (1990/91).
Lit.:
– Frech, Martin: Interaktives Kino [Diplomarbeit, Fachhochschule für Druck Stuttgart], 1991. 🗎 ausgew. Seiten
– Frech, Martin: Privat-Programm: Kommt das Interaktive Kino? In: Video Professional (Verlag Schiele & Schön) 2 (1992) 3, S. 6 ff. - Emulsion
⭬ Schicht
- emulsionsbasierte Fotografie
Sammelbezeichnung für traditionelle, nicht-digitale Verfahren der fotogr. Bilderzeugung; »analoge Fotografie«
siehe auch mein → Manifest - F
- F-Zahl
- Fachkamera
Sammelbezeichnung für Kameras, die zu speziellen Zwecken konstruiert sind, häufig modular; bieten meist umfangreiche Verstellmöglichkeiten (z. B. zur Schärfedehnung); werden üblicherweise stativgebunden und mit ⭬ Planfilmen genutzt
- Farbnegativfilm
- FFKalk (hist.)
Ein Programm unter MS-DOS für kleine und mittlere Produzenten, freie Filmemacher und alle anderen, die Filme kalkulieren und abrechnen wollen. Das Programm ist auf dem Kalkulationsschema der Filmförderungsanstalt (FFA) aufgebaut.
Version 1.0: April 1990
Version 1.1: Nov. 1990
Version 1.2: Feb. 1991
Version 1.3: Feb. 1992
Version 2.0: April 1993
Programmiert von Martin Frech; bis Mitte der 1990er-Jahre im Vertrieb der Barfuss Film/Futurum-X GmbH, Köln; nicht mehr am Markt Handbuch FFKalk und 5 ¼″-Programmdiskette
Werbeanzeige FFKalk (1990)
Werbeblatt FFKalk (1993)
- Film Typ xyz (Kodak)
Kodak begann 1908, ihre ⭬ Rollfilm-Typen zu numerieren, beginnend mit Typ 101 für die ›No. 2 Bullet‹-Kamera. Agfa und andere deutsche Firmen pflegten bis ungefähr zur Mitte des 20. Jh. eine eigene Nomenklatur. Die Film-Typ-Bezeichnung wurde oft in den Kameras vermerkt.
- Typ 110: Pocketfilm (⭬ Kleinstbild, in Kassette)
wird noch konfektioniert: (↱ ⭬ Lomography) - Typ 116 (≙ Agfa Typ D-6): 70 mm breit; Aufnahmeformat: 2 ½ × 4 ¼ ″ (seit 1899)
wird noch konfektioniert: (↱ FFC) - Typ 120 (≙ Agfa Typ B2-8): heutzutage der Standard-⭬ Rollfilm für ⭬ Mittelformat-Fotografie
wird noch regulär hergestellt - Typ 122
wird noch konfektioniert: (↱ FFC) - Typ 126: Instamatic (in Kassette; Wiederverwendung der Nummer für einen 1949 eingestellten Rollfilm)
- Typ 127 (≙ Agfa Typ A-8): ⭬ Rollfilm
wird noch konfektioniert: (↱ FFC) - Typ 129 (≙ Agfa Typ N-6)
- Typ 135: heutzutage der Standardfilm zur Nutzung in ⭬ Kleinbild-Kameras
wird noch regulär hergestellt - Typ 220: ⭬ Rollfilm
doppelt so lang wie Typ 120, jedoch ohne Papierträger – kann daher nicht in allen Kameras, die Typ 120-Rollfilm nutzen, verwendet werden; Produktion wurde ca. 2015 eingestellt; wird seit 2020 wieder regulär hergestellt (allerdings nur als 21° DIN-Schwarzweißfilm; FilmoTec/↱ Shanghai) - Typ 240: ⭬ APS
- Typ 616
wird noch konfektioniert: (↱ FFC) - Typ 620 (≙ Agfa Typ PB 20)
ähnlich Typ 120, etwas andere Spulen (dünnere Achse, kleinere Flansche, feinere Kupplungsschlitze); hat man die entsprechenden Spulen, kann man 120er-Film selbst umrollen; wird noch konfektioniert: (↱ FFC) - Typ 828: ⭬ 35-mm-Film ohne Randperforation mit Papierträger auf offenen Spulen; ursprünglich für die Amateur-Kamera »Kodak Bantam«; ein Perforationsloch pro Bild; Aufnahmeformat: 28 × 40 mm (hergestellt 1935–1985)
wird noch konfektioniert: (↱ FFC)
Lit. (DIY-Anleitung):
D’Asaro, Matthew: Building a Punch to Make Properly Perforated 828 Film. URL: ↱ dasarodesigns.com/ projects/ building-a-punch-to-make-properly-perforated-828-film [2022-05-01]
- Typ 110: Pocketfilm (⭬ Kleinstbild, in Kassette)
- Filmempfindlichkeit
- Flachkristallfilm
- Fotolabor, Dunkelkammer
Rotlichtbezirk für die Praktiker der ⭬ emulsionsbasierten Fotografie
Im Fotolabor wird lichtempfindliches Material verarbeitet. Die üblichen Fotopapiere für die Schwarzweiß-Fotografie sind jedoch nur für Licht bis knapp 600 nm sensibilisiert; längerwelliges Licht bewirkt keine Schwärzung der ⭬ Schicht. Daher wird das Fotolabor zur Arbeitserleichterung rot beleuchtet (wichtig: ⭬ Schleiertest machen). Werden ⭬ panchromatische Materialen verarbeitet (z. B. Planfilmentwicklung in Schalen, Farbvergrößerungen), muss dies jedoch bei absoluter Dunkelheit geschehen. - G
- Großformat
Sammelbegriff für Filmformate ab etwa Postkartengröße für die Großformatfotografie mit ⭬ Fach- und ⭬ Lochkameras, meist als ⭬ Planfilm; für Luftbildkameras gibt es Großformatfilm auch als ⭬ Rollfilm; s. a. ⭬ Ultra Large Format
- H
- Halbformat
⭬ Kleinbildfilm-Aufnahmeformat in Halbformat-Kameras: 18 × 24 mm; verglichen mit dem typischen 24 × 36 mm-Kleinbildformat doppel so viele Bilder pro Filmpatrone
- Hi 16 (hist.)
Produktionsverfahren für 16-mm-Film; 1990 vorgeschlagen von dem Dokumentarfilmer Peter Krieg (1947–2009), der dafür im März 1990 die int. »Hi 16 Coalition« gründete.
Der Hi 16-Standard:
– Bildaufnahme: ⭬ Super 16
– Filmmaterial: einseitig perforiert, ⭬ T-Grain-Emulsion
– Optiken: hochauflösend
– Ton: stereo, digital aufgenommen (DAT), min. 10–15.000 Hz
– Tonbearbeitung: mit Dolby SR
– Abtastung: idealerweise vom Negativ
– Projektion: Super-16-Projektor mit gekoppeltem CD-I- oder DAT-Player
Es sind zwei Publikationen erschienen:Hi 16 Manual (1990), Titel
Hi 16 Manual (1990), Doppelseite 2–3
Hi 16 Manual (1990), Doppelseite 4–5
Hi 16 Manual (1990), Doppelseite 6–7
The Hi 16 Experience (1992), Titel
The Hi 16 Experience (1992), Doppelseite U2, 1
The Hi 16 Experience (1992), Doppelseite 2, 3
- I
- Infrarot-Fotografie
- interActiva (hist.)
Internationales Festival für interaktive Medien, gegr. von Peter Krieg (1947–2009); fand viel Mal statt:
14.–16.09.1992, Köln
09.–11.09.1993, Köln
13.–15.10.1994, Potsdam-Babelsberg
19.–21.10.1995, Potsdam-Babelsberg
Zu jeder Veranstaltung ist ein Programmheft erschienen:inter
Activa 1 inter
Activa 2 inter
Activa 3 inter
Activa 4 Lit.: Frech, Martin: 3. interActiva 1994: Ein Festivalbericht. In: Informer (Zeitung am Arbeitsbereich Informationswissenschaften an der FU Berlin) (1995) 5, S. 6–9. 🗎 pdf-Datei
- ISO
⭬ Filmempfindlichkeit
- K
- Keykode (Kodak)
- Kleinbildfilm
⭬ 35-mm-Film für ⭬ Kleinbildkameras; Kodak ⭬ Film Typ 135; üblicherweise als Rollfilm in Patronen konfektioniert; auch als Meterware
- Kleinbild-Kameras
Sammelbegriff für Fotoapparate, die ⭬ Kleinbildfilm nutzen; typisches Aufnahmeformat: 24 × 36 mm; es existieren viele Sonderformate (z. B. ⭬ Halbformat, Panoramaformate, Stereokamera-Formate)
- Kleinstbild
Sammelbegriff für Filmformate kleiner als ⭬ 35-mm-Film zur Nutzung in ⭬ Kleinstbildkameras; meist in Kassetten konfektioniert; z. B. Pocketfilm (⭬ Kodak Typ 110), ⭬ Kodak Disc, ⭬ Minox 8 × 11 mm, ⭬ 16-mm-Film in Rollei- oder Minolta-Kassetten
- Kleinstbildkamera
Sammelbegriff für Kameras, die ⭬ Kleinstbildfilm nutzen
- KMQ-Betrachter/
Stereo-Sichtgerät SSG 1b Prisma zur Betrachtung von einem übereinander angeordneten ⭬ Stereo-Bildpaar (rechtes Bild ist oben); benannt nach den Entwicklern an der Universität Hohenheim Christoph Koschnitzke, Rainer Mehnert, Peter Quick
- Kodachrome (hist.)
legendärer Farbdiafilm (⭬ Diafilm) von Kodak mit eigenem Entwicklungsprozess (K-14, bis 2009). Noch vorhandene Kodachrome-Filme können nicht mehr zum Farbdia entwickelt werden, mit etwas Aufwand jedoch zum Schwarzweißnegativ. Zheng Li zeigt das in seiner DIY-Anleitung und außerdem, wie er die Schwarzweißdateien KI-gestützt koloriert: Li, Zheng: Finding Kodachrome and Bringing Back Color (the Digital Way). In: 35mmc, 2022-05-05. Online: ↱ 35mmc.
com/ 05/ 05/ 2022/ finding-kodachrome-and-bringing-back-color-the-digital-way-by-zheng-li [2022-05-06]
Lit.:
Frech, Martin: Kodak Kodachrome (1935–2009). In: Notizen zur Fotografie, 2009-06-25. Online: ↱ nzf.medienfrech. de/ NzF/ 2009-06-25/ RIP_Kodachrome. html [2022-04-08] Kodachrome-Filme und -Dias (11/2010)
Repro eines Kodachrome-Dias
- Kontaktbogen (Kontaktabzug)
- Kontaktkopie
- L
- Lichthofschutzschicht (Antihalo-Schicht, Remjet)
Kinefilm: Ruß-Gelatine-Schicht auf der Rückseite des Trägers (Remjet)
Fotofilm: i. d. R. dünne gefärbte Schicht zwischen Träger und fotografischer ⭬ Schicht eines Films; es gibt/
gab jedoch auch Fotofilme, mit einer rückseitigen L. (z. B. ⭬ Kodachrome) Die L. verhindert, dass während der Belichtung Licht vom Träger auf die fotografische Schicht zurückgestrahlt wird vermindert so Reflexionslichthöfe – sie wird während der Entwicklung entfernt (bei Kinefilmen mechanisch, bei Fotofilmen chemisch).
engl.: anti-halation backingDie Hersteller verwenden unterschiedliche Farbstoffe für die Lichthofschutzschicht:
- Lochkamera
Vorrichtung für linsenlose Fotografie. Es gibt zwar Lochkameras zu kaufen; selbermachen ist jedoch spaßiger – jeder lichtdichte Behälter kann zur Lochkamera werden: einfach innen Film/
Fotopapier befestigen und gegenüber ein winziges Loch stechen – fertig! Lochkamera im Eigenbau: Die Caotina-Cam
Selbstportrait während Selbstportrait-Sitzung mit der Caotina-Cam, der selbstgebauten Lochkamera
Selbstportrait auf Fotopapier, aufgenommen mit der Caotina-Cam
Mitmachen: ↱ Worldwide Pinhole Photography Day
- Lomografie, Lomographie, Lomography
amateurfotografischer Stil; ab 1992 (eher im Scherz?) als künstlerische Praxis propagiert von Studenten in Wien (Verein »Lomographische Gesellschaft«, 10 Regeln, Manifest); ab 1995 kommerzialisiert durch die »Lomographische GmbH«, später als »Lomographische AG«; bis heute der ⭬ emulsionsbasierten Fotografie verpflichtet; s. a.⭬ Toy Camera
Website: ↱ lomography.com
Lit.:
– The Lomography Manifesto, Lomographische Gesellschaft, 1992. Online: ↱ fotomanifeste.de/manifeste/1992-lomographischegesellschaft-thelomographymanifesto [2022-04-29] - M
- Minox
Hersteller der legendären Miniaturkameras mit dem Aufnahmeformat 8 × 11 mm; der 9,5 mm breite Film ist in Kassetten konfektioniert
- Mittelformat
- N
- nass ausgearbeitet
»Digital ist trocken. Traditionelle Fotos entwickelt man mit Flüssigkeit. Sie sind einmal nass gewesen. Das muss schon sein. Mein Leben = Fotografie. Und ohne Feuchtigkeit kann man nicht leben. Man darf nicht austrocknen.« Nobuyoshi Araki
- Negativfilm
- O
- orthochromatisch
Fotografische ⭬ Schichten werden durch Silbersalze lichtempfindlich. Diese reagieren jedoch nur auf Licht kurzer Wellenlänge (UV, blau); rotes Licht schwärzt diese Schichten nicht. Realweltliche Motive werden damit für unser Empfinden nicht tonwertrichtig widergegeben. Durch ⭬ Sensibilisierung wird die Schicht zusätzlich für längerwelliges Licht empfindlich (Vogel, 1884 und Miethe/
Traube, 1902). Orthochromatisch sensibilisierte Schichten werden von Licht bis ca. 600 nm geschwärzt, können also unter Rotlicht verarbeitet werden (⭬ Dunkelkammer). Bis ins frühe 20. Jahrhundert gab es nur orthochromatisches Filmmaterial; arbeitet man heute mit rotblindem Film (z. B. Ilford Ortho Plus), kann das den Fotos einen Retro-Look geben.
s. a. ⭬ panchromatisch - orthopanchromatisch
- P
- panchromatisch
Fotografische ⭬ Schichten werden durch Silbersalze lichtempfindlich. Diese reagieren jedoch nur auf Licht kurzer Wellenlänge (UV, blau); rotes Licht schwärzt diese Schichten nicht. Realweltliche Motive werden damit für unser Empfinden nicht tonwertrichtig widergegeben. Durch ⭬ Sensibilisierung wird die Schicht zusätzlich für längerwelliges Licht empfindlich (Vogel, 1884 und Miethe/
Traube, 1902). Panchromatisch sensibilisierte Schichten werden vom kompletten sichtbaren Licht geschwärzt und müssen daher bei völliger Dunkelheit verarbeitet werden (⭬ Dunkelkammer).
s. a. ⭬ orthochromatisch - Panoramafotografie
Technisch kann man vier prinzipiell verschiedene Methoden unterscheiden, Panoramen aufzunehmen; erklärt in:
Lit.: Frech, Martin: Michael Westmoreland, Jook Leung u. a.: »360 Grad«. In: Notizen zur Fotografie, 2006-09-26. Online: ↱ nzf.medienfrech. de/ NzF/ 2006-09-26/ Westmoreland_Leung_360-Grad. html [2022-04-08] - PE-Fotopapier
Fotopapier, bei dem der Papierträger von einer Polyethylen-Schicht umgeben ist. PE-Papier ist deutlich einfacher zu verarbeiten als ⭬ Baryt-Fotopapier, aber nicht annähernd so haltbar. (engl.: resin coated)
- PE-Print
nass ausgearbeitete analoge Vergrößerung auf ⭬ PE-Fotopapier
- Planfilm
Filmformate für die ⭬ Großformat-Fotografie (schmale Seite > 6 cm) werden i. d. R. nicht gerollt, sondern als Blattware verwendet (für die Luftbildfotografie werden diese allerdings auch gerollt). Typische Planfilmformate sind 4 × 5 ″ und 8 × 10 ″. Für die Nutzung in ⭬ Fachkameras werden Planfilme vor dem Belichten in Kassetten geladen.
Planfilmnegativ auf der Leuchtplatte
Planfilmnegative trocknen nach der Schlußwässerung
Entwicklungstank für Planfilme
- Push-/Pull-Prozess
git fetch
- R
- RA-4-Prozess
von Kodak definierter Prozess zur Entwicklung von ⭬ Color-Fotopapier (Nachfolger für EP-2); für konsistente Ergebnisse nur in Entwicklungsmaschinen nutzbar
- Rollfilm
i. w. S. auf Spule konfektionierter fotografischer Film; i. e. S. nichtperforierter Film (meist ⭬ Mittelformat); gebräuchlich sind die Versionen Kodak Typ 120 (= B2-8) und (nur noch selten) 220 oder 127.
- S
- Schlitzverschluss
- Schmalfilm
alle Kinefilmformate, die kleiner sind als der ⭬ 35-mm-Film: ⭬ 8-mm-Film, ⭬ 16-mm-Film
- Schicht (auch: Emulsion)
Eine Suspension der lichtempfindlichen Halogenide (Silberchlorid/
-bromid/ -jodid) in Gelatine, aufgebracht auf einen Träger (Papier, Folien, nur noch selten Glas). Grundlage aller fotografischen Materialien. - Schleiertest
- Schwarzweiß-Prozess
- Sensibilisierung
- Slow-Photography
- Sofortbild-Fotografie
Das Aufnahmematerial enthält die Chemie zur Bilderzeugung, die von der Kamera nach der Aufnahme aktiviert wird, so dass das Bild kurze Zeit danach fertig ist; z. B. Polaroid, Instax.
- Stereo-Bildpaar
Zwei per ⭬ Stereofotografie angefertigte Aufnahmen; wird mit einem ⭬ Stereoskop betrachtet
- Stereofotografie, Raumbild-Fotografie
Es werden zwei Aufnahmen simultan anfertigt (ein ⭬ Stereo-Bildpaar), wobei die Objektive um etwa den Augenabstand versetzt sind.
Teltowkanal, Berlin (Rot-Cyan-Anaglyph)
Dorfanger Marienfelde, Berlin (Rot-Cyan-Anaglyph)
Stereoskop (Photokina 2004)
- Stereoskop
Vorrichtung zum Betrachten von ⭬ Stereo-Bildpaaren, die jedem Auge nur das entsprechende Bild zeigt; so entsteht ein räumlicher Bildeindruck. Je nach Verfahren: Linsen-Stereoskop, Anaglyphen-Brille (Rot-Grün-, Rot-Blau oder oder Rot-Cyan), Prismen (z. B. ⭬ KMQ) oder (nur bei projizierten Bildern) Polarisationsfilter.
- Sunny-16-Regel
traditionelle Regel zur Schätzung der Belichtungsparameter wenn kein ⭬ Belichtungsmesser vorhanden ist: Stelle bei direkter Sonnenbeleuchtung die Blende auf f/16 und nutze ca. [1/Filmempfindlichkeit in ISO] als Belichtungszeit. Das funktioniert.
Weitere Sprüche, die allerdings nicht so akkurate Bildergebnisse liefern:
- Sonne lacht: Blende 8.
bzw. Die Sonne scheint, der Himmel lacht, a Hundertstel und Blende Acht
Der Klassiker, entspricht der Sunny-16-Regel; stammt allerdings aus einer Zeit, als die Standard-Filme noch deutlich weniger empfindlich waren. - Blende vier im Zimmer stimmt immer.
- Fast schon Nacht, Blende 2.8.
- Scheint keine Sonne durch die Ritzen – musst du blitzen.
- Sonne lacht: Blende 8.
- Super 8
⭬ 8-mm-Film
- Super 16
⭬ 16-mm-Film
- superpanchromatisch
- T
- T-Grain-Film (Kodak)
⭬ Flachkristallfilm
- Toy Camera
- U
- Ultra Large Format (ULF)
⭬ Planfilm-Formate größer als 8 × 10 ″; standardmäßig nicht lieferbar; manche Hersteller konfektionieren diese jedoch für Sammelbestellungen (Ilford: ↱ ilfordphoto.com/ulf; Kodak via Canham: ↱ canhamcameras.
com/ kodakfilm. html) - V
- Vergrößerung (analog)
Die meisten Kamera-Aufnahmeformate sind klein; eine ⭬ Kontaktkopie ergäbe ein entsprechend kleines Bild. Daher wird das Negativ (seltener Dias) während der Ausarbeitung zum Bild üblicherweise mit dem Vergrößerungsgerät vergrößert, indem es auf das Fotoapier projiziert wird.
- Z
- Zentralverschluss
- Zine /ˈziːn/
Persönliche Publikation zu beliebigem Thema; selbst gestaltet; üblicherweise in kleiner Auflage fotokopiert/
billig produziert in geringer druck- und reprotechnischer Qualität; daher eigene Ästhetik; Aussprache wie in engl. magazine
→ unser Zine-Generator
Lit.: Nelissen, Elisa: Return to the Tangible? The Photozine in the Digital Age. MA Thesis, Book and Digital Media Studies, Leiden University, 2015. ↱ https:// studenttheses. universiteitleiden. nl/ access/ item:2662415/ view [2022-04-07]