Martin Frech

Celebi heimholen (2011)

Celebi ist ein Pokémon – eine digitale Spiel­figur. Es gibt mehr als 650 ver­schiedene Pokémon, jedes mit einem anderen Namen und anderen Fähig­keiten. Pokémon bevölkern die Welten in den gleich­namigen Rollen­spielen von Satoshi Tajiri. Pokémon-Spiele erscheinen seit 1996 bei Nintendo für deren trag­bare Spiel­konsolen Game­boy und dessen Nach­folger.

Pokémon – Taschen­monster – sind gefähr­liche Wesen, die in den Spiel­welten außer­halb der Siedlungen leben. Die Bewohner können aller­dings Pokémon fangen und trainieren, so dass diese stärker werden, neue Attacken lernen und sich weiter­entwickeln sowie Zuneigung zu ihrem Trainer ent­wickeln und diesem gehorchen.

Im Laufe des Spiels stellt man sich nach und nach ein Team von Pokémon zusammen, jedes aus­gestattet mit anderen Attacken und Fähig­keiten. Dieses Team ermöglicht dem Spieler das Erkunden der Spiel­welt, Kämpfe gegen wilde Pokémon und andere Trainer sowie die Teil­nahme an Kampf-Wett­bewerben in ver­schiedenen Arenen mit an­steigendem Schwierig­keits­grad.

Die meisten Pokémon haben ein Geschlecht und können auch gezüchtet sowie über Konsolen hinweg mit anderen Spielern getauscht werden.

Viele Pokémon gibt es in jedem Spiel, manche gibt es jedoch nur in bestimmten Editionen. Pokémon treten unterschiedlich häufig und mit ver­schiedenen Wahr­schein­lich­keiten im Spiel­verlauf auf – manche gibt es sogar nur einmal pro Spiel. Das sind die »legendären« Pokémon, denen zudem besondere Rollen in den den Spielen zugrunde liegenden Geschichten zu­kommen. Noch seltener sind Pokémon, die von der Firma Nintendo zu bestimmten Zeiten an bestimmten Orten verteilt werden.

So gibt es Perioden, während denen bestimmte Pokémon via Internet bezogen werden können oder – und das ist der Gipfel der Ver­knappungs­strategie – es gibt Ver­an­staltungen, bei deren Besuch der Spieler vor Ort ein Pokémon bekommen kann. Vorzugs­weise finden diese Events in japanischen Kino­sälen begleitend zu ein­schlägigen Film­vor­führungen statt.

Gelegentlich gibt es jedoch auch Tourneen durch Europa mit ent­sprechen­den Veran­staltungen – beispiels­weise 2010/2011 als Marketing-Maß­nahme zum Verkaufs­start der 5. Generation mit den Editionen »Schwarz« und »Weiß«. Bei bestimmten McDonalds-Filialen konnte man sich damals das legendäre Pokémon Celebi auf die mit­gebrachte Spiel­konsole down­loaden.

Für jeden aktiven Pokémon-Fan ist eine solche Veran­staltung ein seltenes High­light. Also bin ich mit meinem Sohn am 26. Februar 2011 nach Stutt­gart-Feuer­bach gefahren, um Celebi heim­zuholen.

Diese Fahrt habe ich doku­mentiert – es war ein froher Tag.

Konzeptionell war mir wichtig, eine spür­bare Distanz zur digitalen High-tech-Um­gebung zu wahren; sowohl hin­sichtlich meines Werk­zeugs als auch mit Blick auf die Bild­ästhetik. Ich habe daher mit einer ein­fachen voll­mechanischen Halb­format-Kamera mit fester Brenn­weite aus den frühen 1960er-Jahren gear­beitet (Agfa Parat-I). Durch die Wahl des Film­materials und des Ent­wicklers konnte ich in Ver­bindung mit dem kleinen Negativ­format den gewünschten kontrast­reich-körnigen Bild­eindruck hervor­rufen.

Erste öffent­liche Präsen­tation in der Atelier­aus­stellung (Tübingen; Juni 2013).

🗎 Info­blatt (pdf)

© Martin Frech: #11 aus Celebi heimholen

# 11 aus Celebi heimholen

© Martin Frech: Einladungskarte zur Atelierausstellung, Juni 2013

Einladungs­karte zur Atelier­aus­stellung, Juni 2013

© Martin Frech: Ausstellungsansicht Atelierausstellung, Juni 2013

Ausstellungs­ansicht Atelier­aus­stellung (Tübingen; Juni 2013)

© Martin Frech: #11 aus Celebi heimholen© Martin Frech: Einladungskarte zur Atelierausstellung, Juni 2013© Martin Frech: Ausstellungsansicht Atelierausstellung, Juni 2013

Aus meinem Lang­zeit-Projekt Vater sein im 21. Jahr­hundert.

Sequenz aus 13 Schwarz­weiß­foto­grafien

Handabzüge auf Silber­gelatine-Baryt-Papier, selen­getont (optisch direkt ver­größert von den Halb­format-Kamera­negativen)
1. Aufl. 2011: je 1 Ex.
Format: 21 × 27,7 cm (23,8 × 30,2 cm), hoch; auf­gezogen auf 2 mm-Pappe

verso datiert, betitelt, nummeriert, signiert und gestempelt
→ Info zu meiner Edition­spraxis

(nicht fort­laufend benummert)